Armenien

 

Gleich neben dem gleichnamigen Ort befindet sich das ehemalige Kloster Marmaschen.

 

Manche warten auf eine dringend benötigte Reparatur. Doch mit diesen recht modernen Kleinbussen in der Mitte geht es dann übers Land in die Vororte.

 

Ganz in der Nähe des Dorfes Garni finden wir ein besonderes Naturwunder: Die "Sinfonie der Steine" - Eine Formation riesiger Basaltsäulen, die wie die Orgelpfeifen angeordnet sind.

 

Es wird traditionell aus Mehl, Wasser und Salz hergestellt und an der Innenwand eines von unten beheizten, großen Tonkruges gebacken. Dabei wird der Fladen ganz dünn ausgerollt und dann auf ein mit Stoff bespanntes Brett gelegt und mit Schwung an die Innenwand des Ofentopfes geworfen.

Sofort schlägt der Teig Blasen und nach wenigen Sekunden holt die Bäckerin diesen Fladen dann mit der Hand wieder heraus. Das muss ganz schnell gehen, ist es doch im Ofen extrem heiß.

Nun ist er schön knusprig und schmeckt wunderbar.

 

Das Gebiet ist sehr trocken und wenig bewachsen. Vom See sehen wir nur in einiger Entfernung einen Rest. Sicher muss sich das Reservoir über den Winter erst wieder richtig füllen.

 

Öffentliche Poststelle
Station der Gemeindeschwester - Poliklinik
Die Schule der Klassen 1 - 12
Blick in das dörfliche Leben

Besonders bei der Poliklinik deutet äußerlich nichts auf deren Bestimmung hin. Im Inneren empfangen uns dann helle, saubere Räume für verschiedene Tätigkeiten in der Klinik. Augenheilkunde, Kinderheilkunde und allgemeine Untersuchungen sind möglich. Eine sehr freundliche Krankenschwester bittet uns ins Gebäude und bietet uns Kaffee, Obst und Pralinen an. Wir sind ganz überwältigt.

Nach einiger Zeit kommen die ersten Patienten. Neben einer notwendigen Transfusion werden auch Gegenstände des alltäglichen Lebens verkauft und gekauft. So ist die Klinik auch ein Ort des Treffens und der Kommunikation.

Nur die Schule macht einen recht verlassenen Eindruck. Sie soll aber in Betrieb sein. Kinder, die dort lernen, sehen wir jedoch keine.

 

Eine abenteuerliche Schlucht führt durch das Tal des Vorotan zum Kloster Tatev. Die Kurven sind so eng, dass die großen Sattelschlepper kaum umlenken können. Oft ist der Asphalt auch stark beschädigt, so dass sich streckenweise nur Schotter mit riesigen Absätzen ergeben. An den Schleifspuren auf der Straße sieht man: Andere Fahrzeuge haben hier aufgesetzt. Wir fahren die ca. 30 km in etwa 2 Stunden. Oft kann man problemlos neben uns her laufen, so langsam sind wir unterwegs.

Und die Straße ist sehr dicht befahren. Im Minutentakt kommen lange Sattelschlepper und transportieren Waren von Nord nach Süd und umgekehrt. Es ist die einzige offene Verbindungsstraße Richtung Iran. Die andere verläuft direkt an der aserbaidschanischen Grenze und ist zur Zeit nicht empfehlenswert oder gesperrt. Wir haben diese nicht versucht zu fahren.

Wer diese kurvenreiche Strecke vermeiden und trotzdem zum Kloster will, der kann eine bequeme Gondel-Seilbahn über fast 6 km Länge nehmen. Nach den örtlichen Informationen ist es die zur Zeit längste Seilbahn der Welt. Man sieht die Gondel rechts oben im Bild. Sie wurde von österreichischen Unternehmen gebaut.

 

Wir hatten schon gedacht, wir sind an dem kleinen Kirchengebäude auf der Dorfstraße vorbeigefahren. Auch die Dorfbewohner wussten manchmal nicht gleich Bescheid wohin wir fahren sollten. Doch ganz am Ende der Dorfstraße lag es dann auf der linken Seite: Das Museum für die alten Handschriften.

In einer ehemaligen Kirche ist dieses nette kleine Museum eingerichtet. In vielen Vitrinen liegen und an den Wänden hängen leider nur Reproduktionen der Handschriften. Die Originale sind sicher wieder in Yerevan zu besichtigen.

Doch dann entdecken wir drei Kleinode aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Uns begeistern vor allem die klaren Farben nach so langer Zeit und die filigranen Muster in den Büchern. Da waren wahre Meister am Werk und auch dieser Abstecher hat sich für uns wieder gelohnt.

 

Durch eine enge Schlucht geht die Straße in ein Seitental zum Kloster Noravankh. Dort passen sich die Klostergebäude sehr harmonisch in die Landschaft ein und verschmelzen geradezu mit den Felsen im Hintergrund.

Kunstvoll sind die Außenfassaden so mancher Gebäude mit Ornamenten verziert.

 

Kurz vor dem Selim-Pass (2410 m) erreichen wir das Gebäude der ehemaligen Karawanserei aus dem Jahre 1332. Im Inneren kann man sehr gut die Stallungen für die Tiere und in den Seitenflügeln die Lagerstätte für die Waren und die Reisenden erkennen.

 

Auf einer riesigen Fläche sind hunderte alter Grabsteine, die sogenannten Kreuzsteine zu besichtigen. Manchmal stehen bis zu 13 Steine in einer Reihe. Wie uns erzählt wird, ist das eine gesamte Familie.

Die Tradition der prunkvollen Bestattungen geht auch in heutiger Zeit weiter. Im zweiten Teil des Friedhofes sind monumentale Grabanlagen mit über 2 m hohen Grabdenkmälern und Säulen zu sehen. Kaum zu glauben, dass sich dies die einfache Bevölkerung leisten kann. Aber offensichtlich wird dafür lange gespart.