Diese Landschaft könnte auch in den Alpen liegen. Und ganz vergleichbar ist hier auch das Klima. Es ist gemäßigt und sommerlich warm. Genau richtig für einen Ruhetag am Fluss.

 

In dem kleinen Dorf Vardzia sind heute noch die vielen Hundert Höhlen der einstigen Höhlensiedlung zu besichtigen. Steil in der Felswand sind unzählige Räume aus dem Fels geschlagen und dienten früher als Wohn- und Zufluchtsort für bis zu 50.000 Bewohner. Beeindruckend.

 

Ganz vertraut kommt uns der Baustil der Häuser vor. Ist auch nicht weiter verwunderlich. Sind doch vor ca. 150 Jahren schwäbische pietistische Siedler dem Ruf der russischen Zarin gefolgt und haben hier eine neue Heimat gefunden. Sehr schön lässt sich die Bauweise betrachten. Die Häuser haben oft eine beträchtliche Größe und lassen den Wohlstand der damaligen Besitzer erahnen.

Die umlaufenden Balkone erinnern uns sehr auch an die Berghöfe in den österreichischen Alpen. Leider sind alle Häuser in einem bedauernswerten Zustand. Es wohnen wohl nur noch die Nachkommen einer deutschen Familie im Ort. Alle anderen sind zwangsumgesiedelt worden und schließlich wieder nach Deutschland ausgewandert.

 

Zu Sowjetzeiten war man der Meinung, dass hier in dieser unwirtlichen Gegend eine Industriestadt angesiedelt werden soll und so entstand "Rustavi" als Retortenstadt. Riesige Plattenbauten beherbergten einst tausende Menschen. Und riesige Industriekomplexe waren einstige Arbeitgeber.

 

Im Inneren der Hauptkirche sind die alten Fresken noch relativ gut erhalten. In Georgien sehen wir solche Bemalung nach unserer Rundreise durch Armenien mit ihren im Inneren recht schmucklosen Kirchen zum ersten Mal wieder.

 

Am Fuße des Kasbek (5047) machen wir einen Tag Rast und besichtigen die Dreifaltigkeitskirche in der Nähe von Stepanzminda.

 

Noch sind die Berge schneefrei. Aber in den nächsten Tagen soll ein Schneeeinbruch kommen. Wir sind froh, die steilen Bergstraßen noch davor passiert zu haben.

 

Das Ortseingangsschild ist zweisprachig. Die georgische Schriftsprache ist doch so unbekannt für uns. Und wir sind froh über die lateinische Übersetzung, sonst könnten wir nichts lesen.

Der Ort selbst ist nachweislich seit dem 6. Jh. v. Chr. eine bewohnte Siedlung.

Bemerkenswert sind die vielen Wohntürme in den swanetischen Dörfern. In Ushguli stammen sie aus dem 8. - 12. Jahrhundert. Sie geben der Landschaft und dem Ort ein besonderes Flair. In diesen Türmen haben sich die Bewohner des Dorfes bei Gefahr zurückgezogen. Sie gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Besonders in Ushguli ist dieses Ensemble noch sehr gut erhalten.

 

Das Mineralwasser kommt mit weit über 40 °C aus der Erde. Da darf man die Hände nicht zum Testen hineinstecken.
Unterhalb der Quelle rinnt das Wasser über einen Abhang und wird in einem kleinem offenen Mineralbad mit drei Becken aufgefangen. Man muß im letzten Becken beginnen, sonst ist auch hier das Wasser noch nicht kalt genug. Nach ein paar Minuten kann man sich dann ins mittlere Becken vorwagen. Das hat uns dann schon ausgereicht - es war einfach zu warm.

 

Viele der ehemaligen mondänen, großzügig angelegten Kurhäuser und Hotelanlagen stehen heute verlassen im Ort und verfallen zusehends. Die Gärten und Parkanlagen waren einst eine Zierde der Stadt und luden sicher gern zum Flanieren ein. Heute sind die meisten Gebäude ausgeräumt, stehen leer und warten auf einen Investor, der dem Kurort wieder Leben einhauchen könnte.

Es ist schon ein eigenartiges Gefühl in den leeren Gebäuden eigene Errkundungen zu machen.