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Chronik

von Matthias Aner

Georgien: Letzte Vorbereitungen vor der Winterpause in Deutschland

Nun sind wir bei einem kleinen, als Familienbetrieb geführten GuestHouse angekommen, wo wir auch unseren Oskar über die Winterzeit auf dem Grundstück stehen lassen können.

Wir haben hier, ca. 8 Kilometer vom Flughafen Kutaisi entfernt, dieses nette kleine Gästehaus gefunden und können so die Vorbereitungen und das Winterfest-Machen vom Oskar ganz in Ruhe angehen.

Vor der Abreise ist auch bei uns wieder mal großer Waschtag, damit die Kleidung und Wäsche frisch gereinigt auf die Benutzung im kommenden Jahr wartet.

In drei Tagen geht es dann ganz früh zeitig mit dem Flieger über Istanbul nach Stuttgart, das wir um die Mittagszeit erreichen werden.

Wir werden geplant Mitte März wieder nach Georgien zurückkehren.

Mal sehen wohin es uns dann weiter verschlägt ...

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von Matthias Aner

Georgien 8: In der Umgebung von Kutaisi

Nach unserem Werkstattaufenthalt zur Reparatur der Vorderachse nutzen wir die verbleidende Zeit bis zum Abflug, die Umgebung von Kutaisi weiter zu erkunden und dabei gleich auf den wenigen Kilometern eine Probefahrt zu machen.

Auf uns warten zwei riesige Tropfsteinhöhlen, der urige Bergurwald im Sataplia-Nationalpark und uralte Spuren der Dinosaurier im Lehm.

Und wir besuchen das ehemalige Radonbad in Tskaltubo, das langsam versucht den Kurbetrieb wiederzubeleben.

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von Matthias Aner

Dies und das 9: Vorderachs-Antrieb gebrochen - Da geht erst mal nichts mehr

Oh je - Oskar hat eine Havarie - Die Vorderachse ist gebrochen.

Da bedeutet nichts Gutes. Und vor allem einiges an Aufregung: Wie geht es weiter? Kriegen wir Oskar wieder flott? Welche Ersatzteile benötigen wir und wo bekommen wir diese? Wer baut die Ersatzteile fachgerecht ein? Und schlussendlich: Was kostet der ganze "Spaß"?

Alles Fragen, die uns einige Tage sehr beschäftigen. Zum Glück haben wir einges an Pufferzeit noch vor dem Abflug nach Deutschland. Und so können wir alles in Ruhe recherchieren und absprechen.

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von Matthias Aner

Georgien 7: Herbst im Kaukasus

Wir verlassen Svanetien in Richtung Süden, kommen ins Mittelgebirge und in die Kolchische Tiefebene. Der Herbst zeigt sich in seiner ganzen Schönheit. Früh haben wir manchmal schon Bodenfrost und der Nebel taucht die Landschaft in einen geheimnisvollen Schleier.

Wir gehen in ein naturbelassenes Mineralbad im Freien einer extrem heißen Quelle. Alles dampft.

Und wir erkunden mehrere Schluchten, laufen auf einem Steg hoch über dem Canyon und sehen uns tolle Wasserfälle und vom Wasser ausgewaschene Flußläufe an. Märchenhaft!

In Kutaisi suchen wir einen Stellplatz für Oskar im Winter. Wir wollen Ende November wieder für ein Vierteljahr nach Deutschland zurückkehren.

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von Matthias Aner

Georgien 6: Ankunft in Svanetien

Wir wenden uns nun wieder direkt zum Großen Kaukasus. Diesmal von seiner Südseite.

Aus dem Tal der Kura fahren wir auf einer Nebenstrecke im Tal der Cheratkhevi über einen Gebirgszug ins Tal der Kvirila. Von da aus wieder steil bergan - nächster Pass und danach nächstes Tal: Rioni. Von da aus weiter nach Ambrolauri. In diesem Tal wird viel Wein angebaut. Überall sind Weinreben und Keltereien.

In Georgien immer ganz nüchtern zu bleiben ist gar nicht so einfach. In jedem Supermarkt lockt die Vielfalt der einheimischen Weine und Cognacs. Oft bin ich verführt und nehme das eine oder andere Fläschchen mit. Die Weine sind nicht ganz billig (6 - 10 €), jedoch von erlesener Qualität. Und auch vom georgischen Cognac haben wir jetzt einen Eindruck über die verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Weiter geht es durch die Tskhenistskali-Schlucht nach Lentekhi in Unter-Svanetien. Wir folgen diesem Fluss bis zum Zangora-Pass mit 2623 m und erreichen auf der neu betonierten, durchgängig gut befahrbaren Straße die ersten Orte in Ober-Svanetien.

Traumhafte historische Dörfer vor einer eindrucksvollen Bergkulisse. Wir besuchen mehrere ethnographische Museen, schauen uns einen historischen Spielfilm an, der in diesen Dörfern mit lokalen Darstellern vom Leben Mitte des 20. Jahrhunderts erzählt und machen einen Ortsrundgang durch die engen Gassen mit den steingedeckten Häusern und Türmen. Wir sind tief beeindruckt.

Dazu zeigt sich der Herbst von seiner besten Seite. Nach jeder Kurve überrascht uns eine neue Farbenpracht vor den Bergen des Hochgebirges.

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von Matthias Aner

Georgien 5: Auf der Georgischen Heerstraße nach Mtsketa und im Tal der Kura nach Gomi

Nach ein paar Tagen Aufenthalt in Stepanstsminda setzen wir unsere Reise durch Georgien fort.

Im Truso-Tal nutzen wir das herrliche Herbstwetter für ein paar Wanderungen in malerischer Bergkulisse.

Dann fahren wir über den 2300 Meter hohen Kreuzpass, eine Schlüsselstelle, wenn der Winter einbricht. Denn dann ist dieser oft wegen Schnee und Lawinengefahr mehrere Tage gesperrt. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen, zeigt sich der Herbst doch heute von seiner besten Seite. Und Schnee ist noch in weiter Ferne. Die Straße windet sich in einigen Serpentinen bergauf und nach dem Pass wiederum genauso wieder bergab. Der Pass selbst ist ziemlich unspektakulär.

Unterwegs besichtigen wir die Festung Ananuri.

Danach geht es das Tal weiter geradewegs nach Mtskheta, dann weiter nach Westen - Wir wollen nach Ober-Swanetien.

Doch zuerst bleiben wir im Kura-Tal, besichtigen mehrere Kirchen und Klöster, um dann einen längeren Halt in der ehemaligen Felsenstadt Uplistsikhe zu machen.

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von Matthias Aner

Georgien: Wieder Internet und normaler Zugang zu Bargeld

Vor ein paar Tagen haben wir die russisch-georgische Grenze wieder überschritten und befinden uns wie in einer anderen Welt.

Seit fünf Wochen waren wir vom Internet komplett getrennt. Mit der Überschreitung des  Ural war plötzlich keinerlei Kontakt mehr mit der Außenwelt möglich. Wir konnten nicht mehr telefonieren, keine E-Mails verschicken oder empfangen und auch keine Nachrichten mit irgendeinem Dienst verschicken. Auch der Besuch mehrerer öffentlicher WLAN-Hotspots brachte keine Abhilfe. Die deutschen Internet-Adressen von E-Mail-Diensten waren ebenfalls unerreichbar.

Für uns war das keine leichte Zeit. Wir hatten keine Möglichkeit der Familie mitzuteilen, dass es uns gut geht und sie sich keine Sorgen machen müssen. Und auch umgedreht erfuhren wir nicht, wie es unseren Kindern, Eltern und unserem Enkel geht. Erst nach drei Wochen hatten wir einmal einen kurzen Anruf von daheim. Sonst war Funkstille im wahrsten Sinne des Wortes.

Deshalb gab es auch keine Neuigkeiten und Bilder auf der Homepage. Das werden wir nachholen und die während der vergangenen Wochen gesammelten Eindrücke jetzt komprimiert veröffentlichen. Also viel Spaß wieder beim "Weiterlesen".

Nun ist auch unsere Bargeld-Versorgung wieder gesichert. In Russland war die Bezahlung mit Kreditkarte oder das Abheben von Bargeld am Automaten nicht möglich. Wir hatten eine entsprechende Menge an Bargeld in Dollar dabei, die wir tauschen konnten. Aber diese Summe war begrenzt und wir mußten sehr haushalten.

Auch das ist ab Georgien nun wieder wie gewohnt und wir genießen es.

Nun steuern wir langsam das nächste Ziel an: Swanetien im Kaukasus. Wir berichten weiter ...

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von Matthias Aner

Russland 14: Weiter nach Süden und durch den Großen Kaukasus nach Dagestan und Tschetschenien

Wir kommen dem Kaukasus immer näher.

Zuerst fahren wir nach Dagestan und wandern auf einer riesigen Sanddüne bis ganz nach oben.

Dann führt uns die gewählte Bergstraße durch eine der malerischsten Landschaften, die wir seit zwei Monaten so nicht mehr erlebt haben. Es geht auf Sepentinen die Berge hinauf und wieder hinab. Die Straßen sind hier überraschend gut ausgebaut, wäre da nicht ein 30 Kilometer langes Teilstück als Schotterstraße. Diese war wieder nur in Schrittgeschwindigkeit zu befahren.

Wir überqueren den 2100 Meter hohen Bergpass. Straßen und Berge ringsum sind schneefrei.

Alles geschafft, rasten wir en einem zauberhaften Bergsee vor der Bergkulisse der hohen Viertausender.

Dann überschreiten wir die Grenze nach Tschetschenien. In unserer bisherigen Wahrnehmung war die Warnung vor einer Reise in diesen Landstrich immer präsent. Es wurde von kriegerischen Handlungen und Überfällen berichtet. Wir hatten jedoch bei unserer letzten längeren Rast den liebenswürdigen Schäfer kennengelernt, der selbst Tschetschene ist. Er schwärmte von seiner Region und berichtete, dass es dort völlig ungefährlich sei zu reisen.

Und so war es dann auch. Wir fahren durch wunderbar gepflegte Dörfer mit tadellos in Schuß gehaltenen Häusern. Die Vorgärten und Gärten sind sehr gepflegt und die Bewohner bereiten sich wohl auf einen Festtag vor. Überall wird Müll aufgesammelt, die Abflussrinne vor der Toreinfahrt gesäubert und die frei liegenden Gasleitungen erhalten einen neuen, gelben Rostschutzanstrich.

Schließlich erreichen wir Grozny, die Hauptstadt der Republik. Hier erwarten uns moderne, große Wohnsiedlungen und schließlich im Zentrum eine Skyline aus glasverblendeten Hochhäusern. Wir sind ganz platt. Das hatten wir wirklich nicht erwartet.

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von Matthias Aner

Dies und das 8: Reparatur der Seilwinde am Oskar

Beim Bergeversuch in Ust-Ishim war unsere Seilwinde ausgefallen. Nach mehreren Wochen mit einem vor der Kühlerhaube angebundenen, ausgerollten Seiles war nun eine Reparatur dran.

Zum Glück gestaltete diese sich leichter als gedacht. Doch das richtige Werkzeug und die notwendigen Ersatzteile muß man dabei haben, damit eine Reparatur auf einem Rastplatz am Feldrand in Bachnähe gelingen kann.

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von Matthias Aner

Russland 13: Entlang der Wolga nach Wolgograd und weiter zum Kaukasus

Nach Bolgar überqueren wir bei Uljanovsk wieder die Wolga und fahren auf der rechten Wolgaseite nach Süden. Nach ca. 200 Kilometern nehmen wir die Fähre auf die linke Wolgaseite und folgen dieser bis nach Wolgograd. Wir fahren durch fruchtbare Landschaft, in der vor dem 2. Weltkrieg viele Wolgadeutsche gesiedelt hatten.

Kurz vor Wolgograd queren wir die Wolga erneut auf einer riesigen Brücke und befinden uns in einer der geschichtsträchtigsten Städte des 2. Weltkrieges. Wir besichtigen den Hügel Mamaev Kurgan mit mehreren monumentalen Statuen zur Erinnerung an die Schlacht um Stalingrad.

Ca. 40 Kilometer östlich befindet sich der deutsche und russische Soldatenfriedhof zur Erinnerung an die Toten des 2. Weltkrieges. Auf dem deutschen Teil wurden über 16.000 Tote bestattet und Gedenktafeln für weitere über 120.000 vermisste Soldaten angebracht. Es wird aber auch an die Toten aus den anderen Ländern und an die Kriegsgefangenen gedacht. Ein bedrückendes Mahnmahl an die Schrecken des Krieges.

Nach Wolgograd geht es weiter Richtung Süden zum Kaspisches Meer. Die Natur wird wieder karger und die Landschaft trockener und weniger abwechslungsreich. Das ist um so erstaunlicher, weil die Wolga doch nur wenige Kilometer parallel zur Straße fließt.

Wir rasten mehrere Tage ca. 2 Kilometer in der Nähe eines Dorfes und werden jeden Tag mehrmals von einen Schafhirten besucht. Wir lernen, dass in jedem Landstrich der Schafhirte unterschiedlich unterwegs ist: In der Türkei meist zu Fuß, in Kirgistan nur auf dem Pferd und hier in Südrussland mit dem Auto - Ein uralter Wolga aus Sowjetzeiten. Doch der Hirte versichert uns, dass er sich auf das Fahrzeug verlassen kann, fehlt doch jegliche Elektronik, die kaputt gehen kann. Er erzählt von seinen moderneren Fahrzeugen, die allesamt ständig ausfallen. Deshalb liebt er seinen Wolga.

Nach ein paar Tagen überrascht er uns mit einem riesigen Topf gekochtem Lammfleisch. Wir werden fast eine Woche davon essen können.

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von Matthias Aner

Russland 12: Bolgar - Mittelalterliches Zentrum der Herrscher von Wolga und Kama

Von Kazan fahren wir an der Wolga entlang nach Süden, überqueren den Zufluß der Kama und erreichen das Dörfchen Bolgar. Im 13. und 14. Jahrhundert war Bolgar die Hauptstadt eines mittelalterlichen Herrschers und hatte damals über 50.000 Einwohner. Sie galt als Großstadt dieser Region.

Die erhalten gebliebenen Mauern wurden wunderschön wieder zu intakten Gebäuden restauriert und  wir können diese in einem ausgedehnten Rundgang bei bestem Sommerwetter besichtigen. Der Museumskomplex ist auch in seiner Gesamtheit in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Ganz in der Nähe gibt es noch eine weitere Sehenswürdigkeit: Die Weiße Moschee. Modern und in weißen Stein innen und außen sehr schlicht gehalten, ist sie ein Zentrum für Pilger.

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von Matthias Aner

Russland 11: Angekommen auf der europäischen Seite des Urals

Nachdem wir die Grenze nach Europa überschritten haben, verändert sich vieles: Der dichte Wald öffnet sich, die Dörfer und Städte sind dichter angesiedelt, das Wetter bietet auf einmal Regen, Sonne und Wind, wie wir es auch aus unseren Mittelgebirgen kennen. Und die Mücken, vor allem die gefürchteten Kriebelmücken werden deutlich weniger.

In der Hauptstadt der Republik Tartastan, Kazan, schlendern wir durch die Innenstadt auf einer quirrligen Einkaufsstraße zur zentralen Sehenswürdigkeit, dem Kazaner Kreml. UNESCO-Weltkulturerbe. Die Menschen aus der Stadt und dem Umland flanieren durch die Straßen und auf dem Kreml und genießen das schöne Wetter mit Eis oder einem Getränk in einem der unzähligen Straßencafés.

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von Matthias Aner

Russland 10: Unsere nördlichste Route in Westsibirien - Von Surgut in den Ural

Wir fahren viele Kilometer durch endlose Sumpf- und Waldlandschaft und besuchen die zentrale Stadt Surgut im westsibirischen Erdölfördergebiet. Die Erölindustrie hat viele Arbeiter angelockt und so sind seit ca. 1960 riesige Wohn- und Arbeitsstädte entstanden. Uns beeindruckt die moderne und abwechslungsreiche Architektur der Wohn-Hochhäuser, die sich in ihren Fassaden nie gleichen.

Dann geht es weiter in den Ural. Wir erwarten ein abwechslungsreiches Mittelgebirge mit vielen beschaulichen Dörfern. Doch es kommt anders. Lange, ebene Straßen ziehen sich durch den Ural auf fast gleicher Höhe. Eine Fernsicht wird uns durch den dichten Wald verwehrt. Schade.

Und dann sind wir plötzlich an der Grenze Asien - Europa. Und damit schon fast (!) wieder zu Hause (?). Doch mehrere Tausend Kilometer liegen selbst noch in Russland vor uns. So müssen wir uns wohl noch ein wenig gedulden ...

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von Matthias Aner

Russland 9: Festgefahren - In der westsibirischen Tiefebene

Wir machen uns nach zwei trockenen Tagen sehr spontan auf den Weg nach Tobol'sk, weil plötzlich völlig überraschend Regen einsetzte.

Die ersten 50 Kilometer Straße waren erstaunlich gut abgetrocknet und wir konnten ohne Probleme fahren.

Doch dann kam es wie es kommen mußte: Eine lange Schlammpassage nach der anderen. Alle nicht besonders lang, vielleicht 50 bis 100 Meter. Aber es war jeweils nur eine schmale Fahrspur für die Räder trocken. Daneben waren tiefe Schlammspuren. Da hieß es immer die Balance halten und auf dem erhobenen, trockenen Teil der Spur bleiben. Doch dann wurde es eng: Links war die Fahrspur abschüssig und ging matschig in den Graben. Und die rechte Rad-Spur war nicht so breit, daß man genügend nach rechts hätte ausweichen konnte. Plötzlich rutschte Oskar von der rechten Fahrspur weiter nach rechts in die tiefe, mit Wasser und Schlamm gefüllte, Fahrrinne ab. Und wir saßen fest. Es ging weder nach Vorn noch nach Hinten. Trotz Sperren drehten alle Räder im Schlamm durch. Dazu neigte sich Oskar ganz bedrohlich nach rechts. "Hoffentlich fällt er nicht um.", dachten wir beide.

Nach dem ersten Schreck sind wir beide ausgestiegen, um das Problem von außen zu betrachten. Da sah es auch nicht besser aus. Also entschieden wir das komplette Bergeequipment auszupacken und uns an die Arbeit zu machen. Wir holten die Sandbleche und begann mit dem Spaten die Reifen etwas freizugraben. Während wir das taten, kamen immer mehr PKW aus beiden Richtungen, die nun auch nur noch schwer an uns vorbeifahren konnten. Es war abenteuerlich anzusehen, wie sich diese an unserem Oskar auf der abschüssigen Seite vorbeizwängten. Einige schafften es aus eigener Kraft - mit viel Glück. Andere wurden von jeweils einem PKW auf der anderen Seite ans Seil genommen und durch den Schlamm gezogen. Dafür hatten viele gleich vorsorglich ein Seil an der vorderen Abschleppöse befestigt. Wir sahen: Das machen die nicht zum ersten Mal.

Ein Anderer rutschte dann doch noch in den Graben und wühlte sich dort fest. Nun haben wir unsere Seilwinde ausgerollt und an einem Baum befestigt. Jedoch waren die Bäume hier nicht stark genug, damit wir Oskar damit wieder freibekommen. Die Bäume bogen sich sehr stark und wären beinahe abgebrochen. Dann entschieden wir uns wenigstens dem PKW aus dem Graben zu helfen. Und das schaffte dann unsere Seilwinde ganz passabel. Dann wollten wir das Seil um einen anderern Baum schlingen und es erneut mit Oskar versuchen. Doch auf einmal machte der Motor der Seilwinde keinen Mucks mehr. Auf den Sandblechen rutschen die Räder ebenfalls durch. Nun waren wir wirklich festgefahren und kamen aus eigener Kraft nicht mehr los.

Wir sprachen mit den anderen Reisenden, dass sie uns bitte aus dem nächsten Dorf einen Traktor zur Bergung schicken sollten. Dieser kam dann nach einer Stunde Wartezeit, doch er war sehr klein und seine Räder rutschten beim Versuch uns Herauszuziehen ebenfalls auf dem schlammigen Untergrund. Die anderen PKW's konnte er durch den Schlamm ziehen. Danach fuhr er leider unverrichteter Dinge weiter und wir standen immer noch im Loch.

Wir baten erneut um einen weiteren Traktor. Nach einer weiteren Stunde Wartezeit kamen dann zwei Männer im Jeep und haben sich unser Problem zuerst einmal angesehen und versprochen in einer Stunde mit einem geeigneten Traktor wieder zu kommen. Die Stunde war sich für uns besonders lang, weil die Mücken unerträglich waren und unerbittlich zustochen. Manchmal saßen an meinen Waden 20 - 30 Stück und stochen fast gleichzeitig. Mit einem Handschlag erwischte ich schnell mal 5 - 10 von ihnen, da waren aber schon wieder 20 weitere gelandet. Da hieß es zusätzlich die Zähne zusammenbeißen.

Nach der weiteren Stunde Wartezeit tauchte wie ein Wunder dann unsere Retter am Ende der Straße auf und kamen sehr langsam näher. Als wir den Traktor besser sehen konnten, war uns klar, warum dieser so langsam gefahren ist: Es handelte sich um eine kleine Raupe mit Kettenantrieb. Die beiden Männer lösten das Stahlseil vom Traktor und hingen es bei unserer Abschleppöse ein.

Mit einem Ruck spannte sich das Seil, ich gab auch kräftig Gas, doch noch bewegte sich nichts. Also einen zweiten Versuch: Kräftiger Ruck, Oskar bewegt sich minimal, die Räder beginnen wieder zu greifen, der Traktor zieht weiter und nach 15 Metern stehen wir plötzlich wieder auf festem Untergrund. Wir waren sehr erleichtert!!!

Dann machten wir uns auf die Weiterfahrt. Der Traktor blieb hinter uns. Und das war auch gut so: Nach ca. einem Kilometer steckten wir erneut im Schlamm fest. "The same procedure as every year, James.", dachte ich nur. Der Traktor spannte sich wieder vor uns und zog uns ein zweites Mal aus dem Schlamm.

Also wieder weiter. Und nach weiteren 2 Kilometern waren wir wieder im Schlamm festgefahren. Diesmal konnte ich durch wechselseitiges Vor- und Zurückfahren den Oskar wieder rückwärts aus dem Schlamm herauswühlen und einen Weg daneben suchen. Auch geschafft!!!

Im nächsten Dorf nach weiteren 10 Kilomtern ohne Zwischenfälle haben wir dann übernachtet.

Am folgenden Tag sind wir die noch übrigen 150 Kilometer bis Tobol'sk auf relativ trockener, unbefestigter Straße langsam, aber sicher und ohne Zwischenfälle vorangekommen.

In Tobol'sk bekam Oskar seine wohlverdiente Auto-Wäsche und auch wir waren zum Waschen unserer Wäsche im Waschsalon.

Nach der Wäsche stand Oskar wieder da wie am ersten Tag. Durch die Bergungsaktion war er unbeschädigt geblieben (meine größte Sorge), nur unsere Nerven waren noch einige Tage ganz mitgenommen. Und mein Knie macht seitdem wieder ganz ordentlich Probleme. Vorerst können wir auf weitere solche Abenteuer sehr gut verzichten.

Am nächten Tag gönnten wir uns bei herrlichem Sommerwetter einen Rundgang durch das zauberhafte Gelände des Tobol'sker Kreml. Wir besuchten das alte Gefängnis aus der Zarenzeit, in dem auch so bekannte Persönlichkeiten wie Alexander Dostojewski und Leo Trotzki mehrere Jahre Haft verbüßen mußten.

Ansonsten hat uns die Architektur des Kremls regelrecht verzaubert. Doch schaut es euch selbst an ...

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von Matthias Aner

Russland 8: In der Nähe von Omsk: Deutscher National-Raijon und Westsibirische Tiefebene

Wir sind 40 Kilometer südlich von Omsk in einem heute noch von Deutschen besiedelten Gebiet angekommen und besuchen dort mehrere deutsche Ortschaften und zwei Museen. In den Museen ist die Geschichte der Besiedlung des sibirischen Gebietes mit vor allem Wolgadeutschen im 2. Weltkrieg sehr anschaulich beschrieben. Im Dorf begrüßen uns mehrfach deutsche Familien und freuen sich, dass wir ihr Dorf besuchen und wir uns für ihre Geschichte interessieren.

Die Häuser und Grundstücke sind sehr schön zurecht gemacht. Die Vorgärten und die Gärten am Haus sind sehr gepflegt. Das fällt uns hier besonders auf.

Weiter geht es dann über die Stadt Omsk am Irtysch entlang in die westsibirische Tiefeben nach Norden.
In Tara besuchen wir das Stadtfest und lassen uns den Imbis an den einzelnen Ständen schmecken.

Dann geht es weiter Richtung Tobol'sk. Die bisher asphaltierte Straße wechselt in den unbefestigten Teil der Strecke. Aber das wissen wir noch nicht. Erst nach und nach wird klar, dass die unbefestigte Straße voraussichtlich 200 Kilometer lang ist. Unmittelbar neben der Straße liegen ausgedehnte Sümpfe und kleine Birkenwälder.

Und dann wird auch klar, was es hier heißt, wenn der Regen die Straßen nahezu unpassierbar macht. Lange Schlammpassagen gilt es zu überwinden. Ein entgegenkommender LKW ist schon stecken geblieben. Wir fahren mit Fuß auf dem Gas weiter, schlingern durch die matschige Piste und haben dann nach ca. 400 Metern wieder trockenen Schotter-Belag erreicht. So kommen wir wohlbehalten in Ust-Ishim an.

Dort versuchen wir weiterzufahren. Doch schon nach 10 Kilometern ist aber erst einmal Schluss. Der Schlamm wird immer schlimmer und wir trauen uns die Weiterfahrt nicht mehr zu.

Auf der Rückfahrt nach Ust-Ischim sprechen wir einen Mann an der Straße an, wie sich denn der weitere Straßenverlauf nach Tobol'sk gestaltet. Er erzählt uns, dass diese unbefestigte Straße noch 200 Kilometer so weiter geht, wobei die ersten 65 Kilometer infolge des Regens der vergangenen Tage sehr schlammig sind.

Später stellt sich dann heraus, dass wir gerade mit dem Ortsvorsteher gesprochen habe, dieser uns sehr freundlich zum Aufenthalt im Ort einlädt und uns dann auf dem Schulhof einen Parkplatz für die nächsten Tage bereitstellt. So können wir ruhig und mitten im Ort auf besser Wetter warten.

So entscheiden wir uns mehrere Tage im Ort zu verweilen und auf 2 - 3 trockene Tage zu warten. Die ersten Tage im Ort geht der Regen weiter und unsere Geduld wird auf eine ernste Probe gestellt. Aus dieser Wartezeit wird dann eine Woche werden. Wir besuchen das örtliche Museum und erfahren viel über die uralte Geschichte dieser Gegend und deren Besiedelung.

Schon vor 45.000 Jahren siedelten hier die ersten modernen Menschen der Gattung Homo sapiens. Ein ganz in der Nähe gefundener Oberschenkelknochen wurde in Leipzig am Max-Planck-Institut eingehend analysiert und so dessen Alter bestimmt werden. Durch die Gen-Sequenzierung wurde nachgewiesen, dass dieser Mensch auch noch Gene des Neandertalers enthält. Total spannend. Und dazu haben wir den Ort gar nicht geziehlt aufgesucht, sondern sind hier eher zufällig "gestrandet".

Am folgenden Samstag fand noch zufällig das hiesige Ortsfest statt, das wir besuchten.

Erstaunlich war für uns die gute Infrastruktur im Ort: Mehrere Lebensmittelläden, Baumarkt, Haushaltwaren, Bekleidung, Post, Apotheke, Museum, Kino und die Verwaltungseinrichtungen für die Region. Der Ort liegt ca. 400 Kilometer nördlich von Omsk und ist ein Zwischenglied zwischen Dorf und Stadt und bezeichnet sich als Silo - also ein Verwaltungszentrum.

 

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von Matthias Aner

Russland 7: Entdeckungsreise in Novosibirsk und Umgebung

Zurück vom Ausflug mit der Trassibirischen Eisenbahn an den Baikalsee wollen wir uns Novosibirsk nun näher anschauen.

Unser erster Ausflug führt uns ca. 20 Kilometer südlich der Stadt in das Akademikerstädtchen Akademgorodok. Mit 50.000 Einwohner heute immer noch eine nicht unbedeutende Siedlung. Früher ware es wohl mal an die 200.000 Einwohner: Professoren, Institutsleiter, Angestellte und Studenten. Alles vereint: Wohnen, Lernen und Forschen. Und dazu noch sehr großzügig gebaut: Alle Wohn- und Forschungskomplexe sind in kleineren Einheiten in einem großen Waldstück verteilt. Damit gibt es um die Häuser überall üppiges Grün und viel Wald.

Am Tag darauf besichtigen wir die Hauptstadt Westsibiriens, Novosibirsk. Mit den öffentlichen Verkehrsmittels kommen wir stressfrei in die Innenstadt und auch wieder zurück. Das Einzelticket kostet sage und schreibe nur 0,40 €. Und mit der U-Bahn umgehen wir den üblichen Verkehrsstau vor der Ob-Brücke.

Ein monumentales Lenin-Denkmal begrüßt uns auf dem zentralen Lenin-Platz. Wir machen auf unserem Rundgang Halt vor der Philharmonie, dem Heimatkundemuseum, einer katholischen Kirche und dem Russisch-Deutschen-Haus.

Danach machen wir uns auf den Weg nach Omsk, Richtung Westen. Es geht 600 Kilometer durch die sibirische Taiga mit unendlichen Sumpfgebieten. Kleine Birkenwäldchen wechseln sich mit sumpfigen Wiesen ab. Dazwischen wieder kaum eine Ortschaft. Alle 30 - 50 Kilometer liegt an der Straße eine Tankstelle und manchmal auch ein Cafe mit den landestypischen Gerichten für die Reisenden. Wir kehren gern dort ein, gibt es doch immer eine gut bekömmliche warme Mahlzeit. Und man muss nicht lange darauf warten. Genau das Richitge für die Pause auf langer Strecke.

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von Matthias Aner

Russland 6: Mit der Transsibirischen Eisenbahn an den Baikalsee

Wir starten gemütlich gegen 10:00 Uhr in strömendem Regen mit dem Bus und erreichen nach einer Stunde Fahrzeit endlich den Bahnhof von Novosibirsk.

Unser Zug hat hier ca. 45 Minuten Aufenthalt und wir können gleich einsteigen. Die Schaffnerin kontrolliert unsere Pässe und schaut in ihrem elekronischen System nach - Dort sind wir auch verzeichnet und wir können unser Schlafwagenabteil (4er) beziehen. Wir haben die oberen beiden Betten und erhalten von der Schaffnerin frische Bettwäsche und ein Hygiene-Kit. Es ist fast wie in einem Hotel. Mittags essen wir im Speisewagen und ansonsten schauen wir aus dem Fenster oder liegen auf unserer Liege. Heißes Wasser für Tee und kühles Trinkwasser wird kostenlos bereitgestellt. So hat man immer ein Getränk für den Durst oder die gute Laune.

Nach kurzer Zeit wird uns bewußt, dass sich die Landschaft nicht so häufig ändert, wie wir das aus Deutschland kennen. Also ist es auch nicht schlimm mal ein, zwei Stunden zu lesen oder ein Nickerchen zu machen.

Mit den Mitreisenden kommen wir schnell ins Gespräch. Jeder möchte gern wissen was uns hier nach Sibirien führt und wie uns das Land gefällt.

Trotz unserer bescheidenen Sprachkenntnisse können wir uns doch ganz gut verständlich machen und wir erhalten im Gegenzug einen Eindruck von der russischen Genügsamkeit in Sachen Komfort und die Lösung der kleinen Probleme des Alltages. Wenn einmal etwas nicht klappt wie erwartet, wird das sehr wohlwollend ertragen.

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von Matthias Aner

Russland 5: Auf dem Weg nach Novosibirsk

Nachdem wir die etwas aufwendigen Grenzformalitäten hinter uns haben, sind wir nach über einem Jahr wieder in Russland angekommen und  können uns  Richtung Novosibirsk auf den Weg machen.

Nach fast 300 Kilometern in relativ einsamer Landschaft erreichen wir zuerst die Hauptstadt der Region "Altai" - Barnaul. Eine Stadt mit immerhin 612.000 Einwohnern und damit größer als Stuttgart. Wir besichtigen die örtlichen Sehenswürdigkeiten und bewundern die wieder liebevoll restaurierten Häuser der Stadt.

Dann fahren wir weitere 300 Kilometer bis in die Hauptstadt des gleichnamigen Oblasts "Novosibirsk". Wir suchen einen sicheren Stellplatz für unseren Oskar, wollen wir doch weiter gen Osten, diesmal jedoch mit der legendären Transsibirischen Einsenbahn. Für diesen Abstecher ist eine knappe Woche eingeplant.

Unser erster Eindruck der Stadt ist großartig. Breite Straßen, moderne, sehr individuell gestaltete Hochhäuser und ein Leben auf europäischem Niveau.

Jetzt haben wir den Parkplatz in einem bewachten Areal gefunden und auch die Zugfahrkarten sind gekauft. Das Abenteuer kann also bald beginnen.

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von Matthias Aner

Kasachstan 12: Letzte Tage in Pavlodar und dann zur russischen Grenze

Wir schledern durch das Wohngebiet an dessen Rand wir mehrere Tage auf einem großen freien Platz übernachtet haben. Historische russische Holzhäuser, kleine quadratische Einfamilienhäuser und Hochhaus-Bauten in Plattenbauweise stehen direkt nebeneinander. Interessant sind auch die Hauseingänge. Wir denken immer, das ist doch kein Eingang, aber weit gefehlt. In den Untergeschossen sind kleine Läden und Dienstleistungen untergebracht. So gehen wir am Sonntag-Nachmittag (!) hier beide zum Frisör und lassen uns für kleines Geld die Haare schneiden.

Am nächsten Tag geht es dann weiter in Richtung russische Grenze. Wir wollen nach Novosibirsk ...

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von Matthias Aner

Kasachstan 11: Aus der Hauptstadt nach Pavlodar

Das Klima hat sich komplett verändert: Mehrere Tage regnet es und die Temperaturen sinken auf 15 - 20 °C.

Wir fahren weiter nach Osten zur Stadt Pavlodar, eine großzügig gebaute und angenehme Stadt im Norden Kasachstans. Dort erledigen wir die notwendigen Vorbereitungen für unsere Weiterreise nach Russland.

Und auch mehrere Museen und Sehenswürdigkeiten besichtigen wir in der Stadt.

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von Matthias Aner

Kasachstan 10: Ankunft in der Hauptstadt Astana

Wir reisen weiter durch Steppe und Wüste. Die Temperaturen sind weiterhin unerträglich.

Doch es gibt auch Unterbrechungen: Die Stadt Karagandy hat sogar grüne Flächen mit Bäumen und Sträuchern. Eine Oase stellt man sich zwar anders vor. Im Rückblick auf die gesamte Strecke nach Astana ist sie das aber zweifellos.

In der Hauptstadt angekommen erwarten uns überraschend kühlere Temperaturen - und ausgiebiger Regen. Oskar wird durch die nassen Straßen auch am Fahrgestell wieder von dem streng anhaftenden Staub befreit. Und die Temperaturen liegen nun bei 15 - 20 °C. Wir erholen uns langsam wieder von dem Hitzestress.

Die Hauptstadt päsentiert sich modern und großzügig. Und auch der Verkehr läuft überraschend flüssig. Wenn es da nicht auch noch völlig unsinnige Bausstellensperrungen gäbe, und die breite, dreispurige Ausfallstraßen von drei auf eine Spur verringert wird. Dazu kommen noch die Einheimischen mit ihrem agressiven und rücksichtslosen Fahrstil. Jeder will der Erste sein und fährt in jede Lücke und sogar auf der Gegenfahrbahn. Und dabei wird es oft gefählich eng. Da bleibt ein Unfall natürlich nicht aus, der dann die Straße zusätzlich verstopft. Doch irgendwie kommen auch wir da unbeschadet durch. Man darf nur nicht zurückweichen. So drücken auch wir in jede erdenkliche Lücke. Man muß nur die Nerven behalten! Und dann ist die Straße wieder frei. Und mit 80 Sachen verlassen wir die große Stadt.

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von Matthias Aner

Kasachstan 9: Im Südosten des Landes

Nach über einem Jahr sind wir wieder im Land und setzen unsere Reise im Südosten des Landes fort.

Nach der Grenze machen wir Rast in der ersten Stadt: Taras: Wir holen Geld, kaufen neue Sim-Karten und schlendern über den Basar der Stadt.

Ganz in der Nähe befindet sich das prächtige Grabmahl für Aisha-Bibi. Die Geschichte handelt von einer unerfüllten Liebe, die tragisch endete. Der jungen Braut wurde von ihrem Mann ein monumentales Grab errichtet.

Weiter geht es in Richtung Osten nach Almaty.

Auf dem Weg dorthin machen wir Station an den Ausgrabungen von Akyrtas, eines vermutlich nicht fertiggestellten Palastes der Herrscher an der Seidenstraße aus dem 8./ 9. Jhd. Die Anlage hat riesige Ausmaße und gehört zum UNESCO- Weltkulturerbe.

Weiter suchen wir einen einsamen Ort auf dem Feld bei Shu auf, an dem wir die berühmten Balbals (Grabsteine) in ihrer noch originalen Umgebung suchen und auch finden.

Danach besuchen wir eine weitere UNESCO-Sehenswürdigkeit: Die Petroglyphen von Tamgaly bei Karabastau, 3000 Jahre alte Felszeichnungen der damals hier lebenden Sippen.

Dann kommen wir in der ehemaligen Hauptstadt Kasachstans, Almaty an. Auch heute noch ist sie mit 2 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes.

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von Matthias Aner

Kirgistan 11: Abschied aus einer phantastischen Gebirgsgegend

Wir verlassen das unbeschreiblich schöne Uramal-Tal, rasten an einem Stausse und streben der Grenze nach Kasachstan entgegen.

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von Matthias Aner

Kirgistan 10: Einsame Täler quer durch den Tien Shan

Nach der Passüberschreitung geht es im Jumgal-Tal abwärts. Die Besiedelung ist spärlich, dafür ist die Straße bestens ausgebaut. Wir fragen uns warum? Auf der Karte finden wir dann einen Hinweis: Ganz am Ende der Straße ist eine Kohlen- und Uranmine.

Vorher biegen wir jedoch nach Norden ins Kökömeren-Tal ab - Eine Querverbindung ins Suusamyr-Hochtal. Letzteres kennen wir bereits vom Herbst letzten Jahres. Diesmal werden wir entgegengesetzt zum Ötmök-Pass und dann weiter ins Tal des Talas in den nordwestlichsten Zipfel Kirkistans kommen. Überall blühen Blumen, ganz im Gegensatz zu unserem Besuch im Herbst. Damals waren die Ebenen gelbbraun und sehr trocken.

Wir besuchen den Geburtsort des Recken Koshomkul im gleichnamigen Dorf. Und dann besuchen wir bei Talas die Gedenkstätte Manas-Ordo für den Gründer der kirgisischen Nation: Manas. Er vereinte im 9. Jahrhundert n. Chr. die kirgisischen Stämme im Kampf gegen die Uiguren. Ein über ihn verfasstes Epos umfasst mehrere Hunderttausend Verse und wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts nur mündlich weitergegeben. Heute gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Kurz vor der kasachischen Grenze machen wir nochmals einen ausgiebigen Abstecher in die 20 Kilometer lange Schlucht des Urmaral. Wie wir dann von Einheimischen erfahren, lohnt es sich weiter bis zum Ende der Schlucht zu fahren. Also machen wir uns nach einer Wanderung in der Schlucht auf, noch die weiteren 10 Kilometer auf der holprigen Schotterpiste bergauf mit unserem Oskar zu fahren. Und der Weg lohnt sich: Plötzlich öffnet sich die Schlucht und vor uns liegt eine breite, atemberaubende Hochebene mit bizarren Felsformationen - Ein Geheimtipp, der nicht im Reiseführer so erwähnt wird.

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von Matthias Aner

Kirgistan 9: Wartungstage und Rückreise am Südufer des Issy-Kul wieder ins Landesinnere

Wir verlassen das idyllische Bachtal am Fuße des Tien-Shan und fahren auf der Südstraße des Sees wieder gen Westen, um ins Landesinnere zu gelangen. Die ersten 180 Kilometer zerren wieder an unseren Nerven, ist doch die Straße in so schlechtem Zustand. Wir passieren gefühlte 100 Baustellen. Immer fehlt wieder eine Brücke, die noch gebaut werden muss. Die Umleitungen um die Baustellen sind nur rumpelige Schotterpisten. Dann folgt wieder 500 Meter auf teilweise neu gebauter Strecke, um dann wieder vor der nächsten Baustelle anzukommen.

Wir besuchen ein örtliches Fest und nutzen die Tage auch für Wartungsarbeiten am und im Oskar.

Wir fahren weiter und lassen den See hinter uns und die Straßenverhältnisse bessern sich schlagartig. Hier hat man bereits viele Kilometer ganz moderne Straßen fertiggestellt. Das erste Stück ist eine Teilstrecke der Transitverbindung zur chinesischen Grenze. Unmengen an LKW's bringen täglich Güter aus dcem Nachbarland.

Kurz hinter Kochkor biegen wir auf eine Nebenstrecke ab und gelangen zum Atemwegs-Sanatorium Tschon-Tuz.

Dann geht es weiter über den Kys-Art-Pass ins nächste Hochtal.

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von Matthias Aner

Kirgistan 8: Am östlichsten Punkt in Kirgistan - Karakol

Wir fahren weiter am Südufer des Sees und erreichen Karakol, die viertgrößte Stadt Kirgistans am östlichen Ende des Sees. In Karakol besichtigen wir die vier Sehenswürdigkeiten des Ortes und lassen das Leben in der großen Stadt auf uns wirken. Ein Bummel über den großen Basar lässt uns in das Handelstreiben eintauchen. Und wir essen dort ein weiteres kirgisisches Nationalgericht - Ashlan-Fu.

Dann geht es auf der Südstraße langsam wieder westwärts.

Nach ca. 30 Kilometern biegen wir nach Süden ab, in ein Bergtal des Tien Shan. Dort gehen wir im Mineralbad baden und wandern in herrlicher Hochgebirgsnatur. Es ist wie in den Alpen.

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von Matthias Aner

Kirgistan 7: Weiterreise zum Issyk Kul

Wir verlassen das malerische Bergtal Yssyk-Ata und fahren über das ehemalige deutsche Dorf "Bergtal" zu der bedeutendsten Sehenswürdigkeit Kirgistans - dem Turm von Burana. Immerhin UNESCO-Weltkulturerbe.

Weiter geht es über die Kreistadt Tokmok immer in der Nähe der kasachischen Grenze entlang zum größten See und Erholungsgebiet des Landes - dem Issyk Kul.

Dort verbringen wir am Seeufer einige Tage in malerischer Landschaft des ca. 200 Kilometer langen riesigen Sees eingerahmt von einer einzigartigen Bergwelt. Dabei werden auch weitere Instandsetzungen am Oskar erledigt.

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von Matthias Aner

Dies und das: Instandsetzung des defekten Zündschlosses

Endlich nun nach fast zwei Monaten Fahrt in Kirgistan tauschen wir das notdürftig überbrückte Zündschloss gegen ein aus Deutschland mitgebrachtes Ersatzteil aus.

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von Matthias Aner

Kirgistan 6: Weitere Vorbereitungen für die Weiterreise und ein Besuch im Thermalbad

Wir nutzen die Tage, um alle unsere Vorräte und die Kleidung zu sichten. Es ist sehr gut so, denn vieles ist uns nicht mehr in Erinnerung, ob wir es dabei haben und in welcher Kiste es versteckt ist.

Kleinere Reparaturen und Instandsetzungen am Fahrzeug werden erledigt und es bleibt sogar Zeit für ein sehr ausgiebiges Fischessen in freier Natur.

Der Kurort Ysyk-Ata aus Sowjet-Zeiten läd uns zu einem Bad im Thermalwasser ein.

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von Matthias Aner

Kirgistan 5: Wir kommen nach der Winterpause wieder an - Oskar wird aus dem Winterschlaf erweckt

Wir starten am 22.04.2025 wieder vom Stuttgarter Flughafen und fliegen über Istanbul nach Bishkek. Nach 10 Stunden Reisezeit kommen wir gegen 04:00 Uhr Ortszeit in Bishkek an. Nach Stuttgarter Zeit ist es jetzt gerade Mitternacht. Wir fahren zum Hotel und wollen uns ein wenig schlafenlegen und danach mittags mit den ersten Schritten zur Übernahme von Oskar beginnen.

Doch es ist mehr zu tun, als erwartet.

Wir müssen Ersatzteile und ein Ladegerät kaufen, den Wassertank auffüllen und uns mit frischen Lebensmitteln versorgen.

Am Dorfrand in der Umgebung von Bishkek finden wir einen idyllischen Stellplatz mit viel Ruhe, frischer Luft und einer wohltuenden Natur.

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