Ausgewählte Chronik-Einträge siehe unten
Chronik 2024
von Matthias Aner
Winterpause: Zurück in Deutschland
Mittlerweile sind wir schon vier Wochen daheim und freuen uns unsere Verwandten und Freunde wieder treffen zu können. Diesmal haben wir uns entschieden länger als bisher in Deutschland zu bleiben: Es geht dann voraussichtlich im März 2025 wieder weiter. Unser Oskar steht in Bishkek bei einer Auto-Reparatur-Firma und ist hoffentlich in guten Händen.
Wir machen mit den Berichten auf dieser Homepage also erst mal eine Pause. Im März/ April 2025 werdet Ihr hier wieder Neuigkeiten und neue Bilder finden. Bis bald ...
von Matthias Aner
Kirgistan 4: Ankunft in der Hauptstadt
Aus dem Suusamy-Hochtal fahren wir auf dem Tien-Shan-Highway in die kirgisische Hauptstadt Bishkek. Zuerst geht es durch eine wunderschöne Berglandschaft auf vielen Serpentinen bergauf und dann wieder bergab. Im Tal angekommen fahren wir dann auf der Ebene zur Hauptstadt. Hier reihen sich jetzt Ortschaft an Ortschaft, sodass man gar nicht erkennen kann, wo die eine aufhört und die folgende wieder beginnt. Die Straßen sind bestens ausgebaut und wir kommen gut voran.
Unterwegs sind uns noch zwei Fensterscheiben der Wohnraumfenster zu Bruch gegangen. Nach genauerer Betrachtung der defekten Innenscheibe wird klar: Die Ursache liegt bei uns selbst. Wir haben immer wieder Probleme mit den Fensterhalterungen, die auf die Scheiben geklebt sind. Auch der vom Hersteller zugeschickte Kleber löst sich nach 2 -3 Monaten immer wieder. So haben wir verschiedene andere Kleber probiert, jedoch noch nicht den passenden gefunden. Zuletzt war es Sekundenkleber. Der hielt bombenfest. Doch kommt es mit diesem dann zu Temperaturspannungen auf dem Glas. Ergebnis: Die Scheibe zerbricht mit einen lauten Knall zu vielen kleinen Glasstücken. In der Hauptstadt fanden wir einen Glasereibetrieb, der uns auf Maß zwei neue Scheiben anfertigte, die wir danach wieder eingeklebt haben. Nun hoffentlich hält die Reparatur jetzt.
Auf dem Rückflug nach Deutschland haben wir wolkenfreie Sicht und können die Sicht aus dem Fenster in vollen Zügen genießen.
von Matthias Aner
Kirgistan 3: Weiter auf dem Tien-Shan-Highway nach Bishkek
Wir fahren aus dem Fergana-Tal durch das lange Tal des Naryn bergauf wieder auf über 3300 m. Danach geht es leicht bergab in das Suusamyr-Hochtal (2300 m). Eine wunderschöne Herbstlandschaft lässt uns immer wieder an die Alpen denken. Und wir erleben den ersten Regen seit 6 Wochen Trockenheit.
Die Straßen sind prima. Wir können wieder eine normale Reisegeschwindigkeit zwischen 60 und 80 km/h erreichen. Eine Wohltat nach den langen Rumpelstrecken im Nachbarland.
In der Nähe von Toktogul versagt unser Zündschloss und fällt völlig auseinander. Zum Glück sind es nur fünf Kilometer zurück in die Stadt. Und dort finden wir nach einigem Herumfragen einen kompetenten Autoelektriker, der uns mit einem Schalter und einem Taster das Zündschloss notdürftig überbrückt. So können wir von daheim ein Zündschloss mitbringen und demnächst wieder einbauen.
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von Matthias Aner
Kirgistan 2: Der Pamir Highway endet bei Osh
Es geht ein letztes Mal auf der M41, dem sogenannten Pamir-Highway von Sary-Tash ins Fergana-Tal. Dort endet die legendärer Straße in einer fruchtbaren, tief liegenden Ebene bei Osh.
Eines Morgens wachen wir auf und denken auf unserer Fensterscheibe in der Küche hat sich viel Tau niedergeschlagen. Doch bald ist klar, dass die milchige Scheibe nicht natürlichen Ursprungs ist: Die Innenscheibe des Verbundglases ist gesplittert und hat unzählige kleine Risse. Wir kleben die Scheibe innen mit einer Pappe und dem bewährten Panzertape ab und wollen in Bishkek, der Hauptstadt, versuchen beim Autoglaser eine Ersatzscheibe montieren zu können.
von Matthias Aner
Kirgistan 1: Willkommen in einer neuen Welt
Kurz nach der Grenze hört die Straße vollständig auf. Wir fahren Schrittgeschwindigkeit auf dem steilen, durch das Wasser immer tief ausgespülten Lehmweg in Serpentinen relativ steil bergab. In diesem Niemandsland zwischen den beiden Ländern fühlt sich niemand mehr für die Instandhaltung wirklich verantwortlich. Und die Naturgewalten verschütten diesen Teil des Pamir-Highway jedes Jahr an einigen Stellen. Zumindest sind diese mit dem Bulldozer wieder frei geschoben und so holpern wir 14 Kilometer ins Tal zum kirgisischen Grenzposten.
Dort erwartet uns die erste Überraschung. Der Posten ist gut ausgebaut, die Grenzbeamten kennen ihre Aufgaben genau und die Kontrolle ist das erste Mal seit langem sehr zügig. Nach reichlich 20 Minuten sind wir eingereist. Das hatten wir lange nicht!
Nach dem Grenzposten beginnt dann die Ebene von Sary-Tash und auch eine ganz passable Straße. Einige Schlaglöcher lassen sich gut umfahren. Und so kommen wir zügig in das gleichnamige Dorf.
Dort erwarten uns weitere positive Überraschungen:
1. Noch am gleichen Nachmittag erhalten wir problemlos kirgisische Som am ersten Geldautomaten, den wir aufsuchen, und sind somit für die weiteren Einkäufe ausgestattet.
2. In einem klitzekleinen Lebensmittelladen verkauft uns ein (geschätzt) fünfzehnjähriger Junge Lebensmittel und dazu noch eine lokale Sim-Karte für unser Mobiltelefon. Nebenbei richtet er diese für uns ein, verkauft weiteren Kunden Lebensmittel und Zigaretten und spielt darüber hinaus noch auf seinem Smart-Phone ein Ballerspiel. Englisch und Russisch war für ihn kein Problem zu sprechen.
3. Die Straße in den Ort ist bestens geteert und lässt auch wieder höhere Geschwindigkeiten beim Fahren zu. Wir waren schon ganz entwöhnt, wie schnell man vorankommen kann.
4. Und dann finden wir auch noch am Ortsrand eine Stellplatz für die Nacht.
Prima!! Das lässt sich ja gut an.
Weiter geht es über die Alai-Gebirgskette wieder mit 3500 Hm ins Gülchö-Tal Richtung Osch. Manchmal ist die Straße schnurgerade und dann windet sie sich in endlosen Kehren talwärts. Trollstigen in Norwegen lässt grüßen!
Wir rasten unerwartet im Flusstal früher als geplant, weil uns die Landschaft so begeistert.
von Matthias Aner
Tadschikistan 9: Vom Karakul-See bis zur Grenze nach Kirgistan
Wir starten am Karakul-See und fahren beständig bergan. Wir überqueren den Pass Uy-Bulak auf 4260 m und kommen in eine trockene, fast vegetationslose Hochebene. Manche sagen dazu auch Death Valley - Tal des Todes.
Weiter geht es oft schnurgerade zum nächsten Pass und damit dann zur Grenze nach Kirgistan. Die Straße auf dieser Höhe ist ganz passabel. Wir freuen uns wieder einmal längere Zeit 30 km/h fahren zu können. Jedoch darf man sich von der atemberaubenden Landschaft nie ablenken lassen: Große Schlaglöcher oder halb weggespülte Straßenteile tauchen immer wieder wie aus dem Nichts auf. Vorsicht!!!
Der Pass Kyzyl-Art (4280 Hm) macht seinem Namen alle Ehre: Wird er doch von einem rostroten Gebirgszug eingerahmt. Dort befindet sich dann auch der Grenzübergang nach Kirgistan und wir verabschieden uns von Tadschikistan.
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von Matthias Aner
Tadschikistan 8: Ganz oben 4655 Hm - Höchster Punkt auf dem Pamir-Highway erreicht
Wir verlassen nach unseren Ruhetagen Murghob, den letzten Ort vor dem Pass "Ak Baytal". Wir kommen an einer alten Karawanserei vorbei und erreichen mit gemächlichem Anstieg den höchsten Punkt mit 4655 Hm auf dem Pamir-Highway.
Auf der anderen Seite übernachten wir in einer Yurte (Na ja, bis 23:30 Uhr haben wir es innerhalb dieser ausgehalten, dann war es uns zu kalt und wir sind in den Oskar wieder umgezogen.) Die Nachttemperatur sinkt hier jetzt bis auf den Gefrierpunkt.
Nach weiteren Kilometern teilweise auf schnurgerader Straße erreichen wir den größten See Tadschikistans, den Karakul-See auf 3920 Hm. Er ist fast kreisrund, 33 km lang, 24 km breit und liegt in unmittelbarer Nähe zu Kirgistan. Er verändert seine Farbe im Laufe des Tages von Grau über Tiefblau zu Türkis. Die höchsten Berge des Pamir lassen sich von hier aus gut sehen.
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von Matthias Aner
Tadschikistan 7: Nachtrag Panj-Tal - Der für uns bisher gefährlichste Abschnitt des Pamir-Highway (M41)
Der Pamir-Highway verspricht exotische Landschaft, anspruchsvolle Straßen und eine abenteuerliche Streckenführung. Dass allerdings einer der anspruchsvollsten und gefährlichsten Streckenabschnitte nicht auf der Höhe sondern auf etwa 2000 m im Tal des Flusses Panj an der Grenze zu Afghanistan liegt, überrascht uns dann doch sehr. Dabei ist es nicht die Sicherheitslage, die dort unsere Nerven fordert.
Autos überholen an den engsten Stellen, wenn es gerade so geht. Und auch der LKW-Verkehr geht auf dieser einzigen geöffneten Zufahrtsstraße in den Süden Tadschikistans und zurück. Dabei sind auch die großen Sattelschlepper und LKW's mit langen Anhängern auf der oft einspurigen Straße unterwegs. Besonders "spannend" wird es, wenn uns diese an den engsten Stellen begegnen. Da heißt es nur: Der Kleinere muss zurück. Und manchmal sind auch wir der "Kleinere".
Darüber hinaus erschweren viele, lange Baustellen, die oft nur in der Mittagspause und der Nacht die Durchfahrt erlauben, das Vorwärtskommen. Der Straßenbelag ist, wenn er überhaupt vorhanden ist, sehr schlecht. Lange Strecken fahren wir in Schrittgeschwindigkeit, d. h. ca. 5 - 7 km/h. Routenplanung heißt hier sich in Geduld üben. Manchen Tag schaffen wir gerade 60 km.
von Matthias Aner
Tadschikistan 6: Auf dem Dach der Welt - Der Pamir-Highway zwischen 3600 und 4200 m Höhe
Wir gelangen nach vielen Kilometern rumpeliger Straße auf die Hochebene des Pamir-Gebirges. Diese liegt in einer Meereshöhe von 3600 - 4200 m. Die Landschaft wird wieder karger, die Ortschaften kleiner und liegen weiter auseinander. Wir dürfen zu Gast bei den einheimischen Bewohnern des Pamir, Pamiri genannt, sein. Viele tragen ihre traditionelle Kleidung.
Wir sind ganz überrascht, wie breit, eben und weitläufig diese Hochebenen sind.
In den Dörfern füllen wir unsere Lebensmittelvorräte auch in den kleinsten Läden wieder auf. Oft sind diese von außen nicht als solche zu erkennen und wir müssen sehr suchen, obwohl die Läden auf unserer Karte verzeichnet sind. Überraschend ist dann, was es alles hier noch zu kaufen gibt. Kurios ist der Container-Markt in Murghob. So etwas haben wir noch nie gesehen.
Um unseren Aufenthalt in Tadschikistan um weitere 30 Tage zu verlängern, machen wir uns auf eine anstrengende Fahrt mit dem Taxi zur chinesischen Grenze und erleben dabei, wie schwierig es sein kann zwei Stempel zu erhalten.
von Matthias Aner
Tadschikistan 5: Im Ghund-Tal von Khorugh auf über 4000 m im Pamir
Wir starten im Talort Khorugh auf ca. 2000 Höhenmetern und fahren das Ghund-Tal stetig bergauf. Kurz nach Khorugh müssen wir wieder eine Zwangspause an einer gesperrten Baustelle einlegen. Wir nutzen diese für ein warmes Essen und 2 Stunden Pause und machen uns auf unserem Bett lang. Die folgenden 60 km ist die Straße ganz passabel geteert. Wir kommen gut voran (ca. 30 km/h). Doch dann beginnt wieder die schon bekannte Schotterstrecke mit großen herausragenden Steinen oder Riesenlöchern in der notdürftig reparierten Teerstraße. Schritttempo ist wieder angesagt.
Aber auch die LKW-Fernfahrer kommen kaum schneller voran. Sobald man sich begegnet wird herzlich gegrüßt.
Manch ein Hirte fragt uns auch nach unserem Befinden, lädt uns zum Tee zu sich nach Hause ein und wünscht uns eine gute Weiterreise.
Wir überqueren mehrere Pässe mit über 4100 Höhenmetern. So hoch waren wir noch nie in unserem Leben.
Und auch Oskar stampft tapfer weiter auf diese Höhe. Beim Starten früh macht er keine Probleme und auch auf dem Weg dreht der Motor ohne Aussetzer. Nur aus dem Auspuff kommt immer mal wieder schwarzer Rauch. Ich denke das liegt auch an der schlechten Diesel-Qualität und der dünnen Luft hier oben und damit an der unvollständigen Verbrennung. Ich versuche in den oberen Drehzahlbereichen zu fahren. Da ist die Verbrennung offensichtlich besser. Nur das Fahrgestell ist auf diesen holprigen Straßen und Pisten maximal gefordert. Manchmal ächzt es unheimlich. Doch bisher hält dies auch gut durch.
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von Matthias Aner
Tadschikistan 4: Durch das Panj-Tal nach Khorugh
Wieder im Tal kaufen wir in der Stadt Qal`ai Khumb Lebensmittel ein und versorgen uns mit Bargeld. Nun erwartet uns eine 200 km lange Talstraße im Panj-Tal nach Khorugh. Auf der anderen Flussseite ist schon Afghanistan. Tadschikische Grenzsoldaten patrouillieren immer am Straßenrand. Für uns ist die Lage völlig ruhig. Wir fühlen uns jederzeit sicher.
Nur die Straße fordert wieder alle Kraft. Auf den ersten 100 km reiht sich Baustelle an Baustelle und die Fahrbahnoberfläche lässt nur 5 - 7 km/h Geschwindigkeit zu. Damit dauert es 4 Tage bis wir Khorugh erreichen. Teilweise ist die Straße einspurig und führt schmal am Felsen entlang. Wenn dann noch ein anderer Sattelschlepper entgegen kommt, wird es im wahrsten Sinne des Wortes eng. Einmal mussten wir auf einer engen Ausweichstelle direkt am Abgrund rückwärts ausweichen. Es hat gerade so gepasst. Aber die Nerven liegen nach solchen Manövern ziemlich blank.
In Khorugh versuchen wir unseren auf 30 Tage begrenzten Aufenthalt zu verlängern, was uns nicht gelang. So fahren wir noch am selben Tag weiter ins Gebirge. Wir haben noch 12 Tage. Hoffentlich reicht die Zeit für diese vor uns liegenden 500 km.
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von Matthias Aner
Tadschikistan 3: Ende der großen Hitze und erste Überfahrt über mehr als 3000 Höhenmeter
Nach 10 Tagen ist unser Oskar endlich wieder bereit zur Weiterfahrt. Die Federn sind mit jeweils einem Federblatt verstärkt und wir haben wieder mindestens 5 cm Federweg. Das ist nicht viel - aber mehr geht im Moment nicht. Ich weiß auch nicht, ob man viel mehr benötigt. Wankt doch sonst der Aufbau stärker und sicher neigt dann das Fahrzeug mehr zum Kippen. Bei den hiesigen Straßenverhältnissen ein nicht außer Acht zu lassender Aspekt.
Wir sind froh endlich in die Berge aufbrechen zu können: Die heißen Temperaturen von teilweise 42°C machen uns müde und auch die Verdauung rebelliert abwechselnd bei uns beiden. Die Fahrt am Nachmittag über ca. 60 km ist sehr angenehm auf gut asphaltierten Straßen. Doch dann beginnt die Rumpelstrecke. Wir suchen uns einen Übernachtungsplatz in einem Seitental und genießen die 10 Grad niedrigeren Temperaturen.
Am folgenden Tag unterziehen wir Oskar nach der Reparatur nochmals einer gründlichen Durchsicht, die wie sich später dann herausstellen sollte, auch dringend notwendig war: Im Rad war eine Drahtbürste eingeklemmt und vergessen worden. Und die Federn wurden mit Bügeln und Schrauben zusammengehalten, deren überstehendes Ende beim Radeinschlag links und rechts am Reifen scheueren würde. Wie gefährlich - kann das Rad dann aufgeschlitzt werden.
Nach dem Ruhetag machen wir uns auf den Weg zur ersten großen Passüberfahrt. Die Straße bleibt eine einzige Katastrophe. Schlagloch an Schlagloch und dazwischen Schotter mit großen herausragenden Steinen. Es ist ein einziges Herumgekurve mit Geschwindigkeiten von 5 - 10 km/h. Da dauert es natürlich ewig, bis man etwas vorangekommen ist.
Dafür werden wir dann im Hochgebirge von bezaubernder Natur entschädigt, die uns sehr an die heimischen Alpen erinnert. Bergwelt, Panorama und sogar die Pflanzenwelt scheinen wir zu kennen.
von Matthias Aner
Tadschikistan 2: Bessere Straßen und ein Zwangsaufenthalt in der Werkstatt
Schlagartig werden die Straßen besser. Wir fahren wieder im normalen Reisetempo. Die Hitze hält weiter an und wir müssen einen Zwischenstopp in der Hauptstadt Dushanbe einlegen, um Oskars Federung reparieren zu lassen: Beide Blattfedern an der Hinterachse sind so weit durchgebogen, dass sie keinen Federweg mehr haben und auf den Gummipuffern aufsitzen. Die Beladung des Fahrzeug und das Fahren auf den schlechten Straßen fordert nun seinen Tribut.
In Dushanbe finden wir eine Werkstatt, die das Problem beheben will. Jedoch gestaltet sich der Aufenthalt länger als ursprünglich gedacht. Die Federn sitzen an ihren Schraubstellen so fest, sodass die Monteure jeweils mehrere Stunden brauchen um diese zu lösen. Heute haben wir uns entschieden auch die Vorderachsen überholen zu lassen. Wir möchten vor der Hochstrecke im Pamir-Gebirge keine Probleme damit bekommen. Doch das heißt nun sicher noch zwei Tage warten.
Wir nutzen die Zeit uns im klimatisierten Hotel auf die Weiterreise vorzubereiten und den Körper bei normalen Temperaturen etwas zu erholen.
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von Matthias Aner
Usbekistan 4: Auf dem Weg nach Süden zum Grenzübergang nach Dushanbe, Tadschikistan
Nun sind wir in der südlichen Stadt Guzar angekommen und wollen das Gebirge in Richtung Osten überqueren. Nach kurzer Zeit ändert sich der Straßenzustand nochmals: Baustelle. Das heißt reine Schotterstrecke. Zum Schluss sind wir dann über 100 km so gefahren, bevor wir wieder auf eine befestigte Straße kommen. Mit Tempo 15 km/h und bei Temperaturen um die 40°C kein richtiges Vergnügen.
Wir kaufen kurz vor der Grenze nochmals ein und schicken ein paar Postkarten an unsere Familie und Freunde.
Dann steht wieder ein zeitraubender Grenzübergang vor uns. Diesmal auch wieder 4 Stunden - und das in der heißen Mittagshitze.
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von Matthias Aner
Nun geht es endlich weiter - Auf ins Pamir-Gebirge
Nach 4 1/2 Monaten Heimataufenthalt sind wir zurück in Usbekistan. Meine Operation war mit Komplikationen verbunden - Ich hatte eine Infektion im Knie bekommen und lag drei Wochen im Krankenhaus. Danach musste ich das Laufen erst wieder erlernen. Doch nun ist alles wieder ganz gut hergestellt und es kann weitergehen.
Am 01.08.2024 sind wir mit dem Flieger wieder in Samarkand gelandet. Der erste Tag war mit dem Erledigen der Formalitäten gut ausgefüllt: Geld holen, SIM-Karte kaufen, KFZ-Versicherung abschließen, beim Zoll unser Fahrzeug ansehen und erfahren, wie viel Parkgebühr wir zahlen müssen. Am folgenden Tag haben wir unseren Oskar dann übernommen.
Äußerlich und innen hatte er keine Schäden. Nur die Nummerntafel-Halter waren gestohlen. Der Zoll-Beamte besorgte uns sogleich Neue. Es war ihm sichtlich peinlich. Auch unsere Technik hat die lange Pause und die jetzt herrschende große Hitze gut überstanden. Elektrik i. O., Batterien voll geladen, Wasserleitungen dicht, Motor sprang tadellos an.
Wasser wurde aufgefüllt, bezahlt und los ging es. Nun ja, ein wenig gedauert hat die Übernahme dann doch schon. Mehrmals mussten wir verschiedene Büros in verschiedenen Gebäuden aufsuchen, dort warten und dann mit dem jeweiligen Beamten die Formalitäten ausfüllen. Unterschrift dann wieder im anderen Gebäude holen usw. Alles in allem hat das auch wieder einen ganzen Tag in Anspruch genommen.
Leider wurde uns das 60 Tages-Visum für Tadschikistan abgelehnt und so haben wir kurzerhand umgeplant und fahren nicht wie ursprünglich geplant über Panjakent und die Berge nach Dushanbe sondern zuerst in Uzbekistan nach Süden und wollen dann die Grenze in der Nähe von Dushanbe überqueren.
Die Tagestemperaturen liegen bei 42 - 45 °C zur Mittagszeit und bei 28 °C am frühen Morgen. Die Luftfeuchtigkeit ist deutlich niedriger als in Europa. So trocknet der Schweiß sogleich auf der Haut und kühlt den Körper doch etwas ab.
Gestern Mittag wollten wir dann noch Tanken. Auch das war wieder eine größere Aktion. Zuerst mussten wir eine Tankstelle finden, die auch Diesel verkauft. Das ist hier in Usbekistan gar nicht so einfach. Die meisten PKW und auch alle LKW fahren ausschließlich mit Auto-Gas (Propan/ Methan). Nach 10 Anläufen hatten wir endlich eine Tankstelle gefunden. Der Betrieb wurde von einen ca. 15 jährigen Jungen erledigt. Dieser hatte offensichtlich noch nie eine Kreditkartenzahlung entgegen genommen. Also entschlossen wir uns in der Nachbarstadt Guzar Bargeld zu holen. Leider in voller Mittagshitze. Am ersten Bankomaten gab es kein Geld, auch der zweite funktionierte nicht - hatte jedoch in dem kleinen Häuschen eine Klimaanlage. So kühlte ich etwas ab. Doch auch am dritten Bankomaten gab es kein Geld. Zum Glück war daneben noch die zugehörige Bank geöffnet. Am Schalter sollte es dann Geld geben. Jedoch Visa-Karte wurde nicht akzeptiert. So war es gut, dass ich noch eine Mastercard dabei hatte. Nun erhielt ich 2 Mio. Sum - umgerechnet ca. 160 € - in 20.000 Sum-Scheinen . Das war ein richtiges Bündel Banknoten. Damit ging es wieder zur Tankstelle und nun war Volltanken angesagt.
Danach mussten wir erst einmal etwas ausruhen. Von den Einheimischen haben wir gelernt, dass bei dieser Hitze grüner Tee wahre Wunder vollbringt. Und so saßen wir eine ganze Weile in einen kleinen Kaffee und haben 3 Kannen Tee getrunken. Und wirklich - wie durch ein Wunder kamen unsere Lebensgeister zurück und wir starteten zur weiteren Fahrt.
Die Straßenverhältnisse sind in Usbekistan extrem schlecht. Wir poltern oft mit max. 20 km/h von einem Schlagloch zum nächsten. Und so schaffen wir am Tag kaum Strecke: Fünf Stunden reine Fahrzeit sind dann nur ca. 100 km. Und heute haben wir noch etwas mehr als 100 km bis zur tadschikischen Grenze vor uns, wo wir heute nochmals übernachten werden.
In den nächsten Reiseberichten gibt es dann auch wieder Bilder zu sehen - und wahrscheinlich auch noch den Nachtrag unseres Tadschikistan-Aufenthaltes vom März diesen Jahres. Bis bald ...
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von Matthias Aner
Tadschikistan 1: Willkommen - Und einiges ist anders als bei den Nachbarn ...
Nun sind schon wieder vier Wochen vorbei und wir verlassen notgedrungen Usbekistan. Alle Versuche auf Polizeistationen oder der Migrationsbehörde in verschiedenen Städten des Landes eine Verlängerung um einen Monat in den Pass einzutragen, waren nicht erfolgreich. Ganz offiziell hat man uns geraten an die Grenze zu fahren und dann Aus- und wieder Einzureisen. Der Aufwand war uns dann doch zu groß.
So entschlossen wir uns, weiter nach Tadschikistan zu reisen, das Land dort erkunden und von dort aus wieder nach Usbekistan zurückzukehren. Wir haben von Samarkand schon eine Heimreise für mehrere Wochen geplant, um danach dann die Reise gen Osten fortzusetzen. Daheim wollen wir unsere Lieben mal wieder sehen. Und es tut auch mal gut, Urlaub vom Reisen zu machen. Man wird es kaum glauben - aber Reisen ist anstrengend. Dazu vielleicht später einmal mehr.
Schon an der Grenze bemerkten wir: Einiges ist anders als in Usbekistan. Während die usbekische Grenzkontrolle gründlich und langwierig war, ging es auf tadschikischer Seite überraschen schnell. Und so hat alles in Allem diesmal nur zwei Stunden gedauert.
Und der erste positive Eindruck setzte sich weiter fort. Als Erstes kümmern wir uns gewöhnlich um eine neue SIM-Karte für einen ungehinderten Zugang zum Internet und dann brauchen wir ja auch wieder Geld in der lokalen Währung - diesmal Sumoni. Die SIM-Karte konnten wir ohne lange Suche und Verhandlung direkt in einem Laden an der Grenze erstehen. In Usbekistan haben wir dazu drei Tage gebraucht, um in der nächsten Stadt überhaupt ein Geschäft zu finden. Und Geld konnten wir nach 20 Kilometern in der folgenden Stadt Pandschakent erhalten. Alles völlig problemlos.
Doch auch noch anderes hatte sich verändert: Die Landschaft war plötzlich nicht mehr flach sondern bergig geworden. Die Berge erinnern uns sehr an die Alpen. Die Menschen haben eher europäische Gesichtszüge und auch die Dörfer und Städte ähneln in der Bauweise Siedlungen, wie wir sie von daheim kennen. Felder sind regelmäßig angelegt und sehr gepflegt. An den Feldrainen stehen Weiden und am Wegesrand wächst Gras.
Und auch die Luft ist irgendwie anders. Kein so strenger Wind und trotzdem winterliche Temperaturen. Wir können das sehr gut aushalten.
Dazu kommt, dass die Straßenverhältnisse auf einmal viel besser geworden sind. Seit der Grenze fahren wir auf einer tadellos asphaltierten Straße so völlig ohne Schlaglöcher. Wir merken fast gar nicht, dass unsere Geschwindigkeit von bisher üblicherweise 30 km/h auf jetzt 70 - 80 km/h gestiegen ist. So kommt man wieder gut voran.
Wir fahren im Zarafshan-Tal aufwärts nach Aini. Dort teilt sich die Straße in einen nördlichen Teil nach Kudschand und einen südlichen nach Dushanbe, die Hauptstadt Tadschikistans. Beide Strecken gehen durchs Hochbgebirge über Höhen von 2.300 m. Das ist im Winter (es ist Mitte Februar) in den deutschen Alpen nicht überall möglich. Oft herrscht dort Wintersperre. Wir entscheiden uns für die nördliche Route. Hier ist die Passstraße geöffnet, vom Schnee geräumt und sogar durchgängig trocken. Ein 15 km langer Tunnel unterquert die sonst notwendige Passüberschreitung (3.300 m). Dieser ist beleuchtet und so breit ausgebaut, dass LKW's sich problemlos begegnen können. Das war selbst in Norwegen nicht immer der Fall.
Nach dem Tunnel läuft die Landschaft in einem breiten Tal gemächlich bergab. Sofort ist wieder Landwirtschaft und Obstbau neben der Straße.
Wir fühlen uns fast wie in Europa.
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von Matthias Aner
Ein Blick zurück: Unsere Reiseroute durch Usbekistan
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von Matthias Aner
Unterbrechung zur Genesung: Ich muss pausieren - Mein Knie will nicht mehr
Seit einigen Wochen kämpfe ich nun schon gegen die schleichend stärker werdenden Knieschmerzen an. In Buchara geht dann ein paar Tage nichts mehr. Ich kann nicht mal mehr 50 m laufen, ohne eine Pause zu machen. Die Schmerzen sind einfach zu groß. So entschließe ich mich notgedrungen einen Arzt im Krankenhaus aufzusuchen.
Und ich bin sehr positiv überrascht: Noch am gleichen Abend wir ein MRT meines Knies gemacht. Am folgenden Tag bin ich dann beim Arzt und ich bekomme Infusionen und Physiotherapie verordnet. Diese will ich nun einige Tage mitmachen und so bleiben wir direkt am Krankenhaus stehen und ich kann mich voll der Genesung widmen.
Das Krankenhaus ist durch Süd-Korea gebaut worden und auch die Innenausstattung ist bemerkenswert. Ich fühle mich gut aufgehoben und werde umsorgt. Ganz langsam wird es wieder besser. Doch ich muss mich noch anstrengen und täglich meine Übungen weiter durchführen. Vielleicht kommen die Schmerzen auch von den anhaltenden Fahrten mit unserem Wohnmobil. Da blieb einfach die Bewegung ganz schön auf der Strecke.
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von Matthias Aner
Usbekistan 3: Auf der Seidenstraße nach Buchara
Weitere 100 km fahren wir zuerst entlang des großen südlichen Flusses in Usbekistan, dem Amur-Darja. Rechts und links der Straße säumen viele Felder unseren Weg und zeugen von fruchtbarer Landschaft, die wir in den letzten 6 Wochen arg vermisst haben. Infolge der sehr intensiven landwirtschaftlichen Nutzung wird dem Amur-Darja viel Wasser für die Bewässerung der Felder entnommen. Das ist auch ein Grund, warum an seiner früheren Mündung in den Aralsee nichts mehr davon ankommt.
Doch schon bald ist es wieder vorbei mit der Landwirtschaft. Ein weiteres Teilstück unserer Wegstrecke geht wieder durch die Wüste. Wir folgen ziemlich genau einer ehemaligen Karawanenstraße in Richtung Buchara. Um so erstaunlicher ist es für uns, wie die Menschen früher auf den Handels-Karawanenpfaden unterwegs waren. Wir haben wirklich nur in den größeren Siedlungen Trinkwasser bekommen können. Unterwegs waren dann nicht mal mehr Brunnen zu finden. Vielleicht wissen die Einheimischen noch von solchen Orten. Uns blieb das Wissen verschlossen.
Dann ist sie da die Oasenstadt Buchara. Wir schlendern durch die engen Gassen von Moschee zu Medrese und weiter zur nächsten Moschee. Von ihrem Zauber hat die Stadt bis heute nichts eingebüßt.
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von Matthias Aner
Usbekistan 2: Ankunft in Chiwa, der uralten Oasenstadt
Über Nukus fahren wir auf einer weiterhin katastrophalen Asphaltstraße bis nach Urganch und weiter nach Chiwa.
Und hier empfängt uns eine Stadt wie aus Tausend und einer Nacht. Die Geschichte der Oasenstadt reicht bis ins 6. Jhdt. v. Chr. zurück.
Hier befand sich schon immer eine Raststelle in der Oase auf der Seidenstraße nach Indien und den fernen Osten. Und so lassen wir uns von den orientalischen Bauwerken verzaubern und genießen im Restaurant die lokalen Köstlichkeiten. Eine willkommene Abwechslung der Tristesse der letzten Wochen.
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von Matthias Aner
Der Winter und seine Tücken - Frost wirkt halt überall
Heute früh wollten wir einfach eine weitere Etappe Richtung Nukus fahren. Wir haben 120 km hinter der kasachisch-usbekischen Grenze in der Wüste 300 m entfernt der Asphaltstraße übernachtet. Und noch ca. 200 km liegen vor uns bis in die nächste größere Stadt.
Weil die Scheiben so vereist sind lassen wir den Motor an und schalten auch die Standheizung im Fahrerhaus auf vollen Betrieb. Trotzdem dauert es fast eine Stunde, bis wir ohne Eis auf der Frontscheibe losfahren können.
Dann geht es endlich los.
Doch nach 100 - 200 Metern schaue ich zur Kontrolle auf alle Instrumente und da sehe ich die Warnung von der Druckluftanlage. Es herrscht zu großer Druck in der gesamten Anlage: Die Zeiger des Messinstrumentes stehen im roten Bereich. So können wir natürlich nicht weiter, droht doch der Ausfall weiterer Komponenten der Druckluftanlage. Das einfachste wäre noch ein geplatzter oder abgerissener Schlauch - Das kann man reparieren. Wenn jedoch die Behälter oder andere Komponenten versagen, wäre das nicht gut.
Also heißt es Umziehen und Fehlersuche unter dem Fahrzeug. Und das bei eisigen Temperaturen von -8 °C und einem strengen Wind. Das macht wirklich keinen Spaß.
Ich vermute ein eingefrorenes Überdruckventil, das uns bei normaler Fahrt immer wieder den Überdruck an die Umgebung abgibt. Doch welches Bauteil ist das Überdruckventil? Während der Fahrt habe ich beim Druckabbau immer eine Staubwolke mitten zwischen Vorder- und Hinterachse gesehen. Also muss es dort irgendwo sein. Ich verfolge die Pneumatikleitungen und gelange zu einer Baugruppe an der besagten Stelle. Doch daran lässt sich nichts bewegen, entlüften oder auch nur ein Hebelchen drehen oder drücken. Durch den Frost ist dieses Ventil vielleicht eingefroren und ich beschließe dieses mit Wärme behutsam aufzutauen.
Also nehme ich meinen Gas-Wärmestrahler und begebe mich wieder unters Fahrzeug. Der Wind ist so straff, dass es mir die Decke zum Drauflegen immer wieder fast unter dem Fahrzeug durchweht. Nach einigen Minuten bilden sich dann doch erste Tropfen einer leicht milchigen Flüssigkeit an der Unterseite des Ventils. Die Tastprobe bestätigt: Es handelt sich mehrheitlich um Wasser. Vielleicht mit etwas Öl versetzt. Leider pfeift der Überdruck auch jetzt noch nicht ab.
Nun will ich mich aber doch im Handbuch vergewissern und mich erst mal bei einer Tasse Tee im Fahrzeug wieder aufwärmen. Und wie wir so 10 Minuten im Fahrzeug gemütlich sitzen, gibt das Überdruckventil einen lauten Klack von sich und Luft wird hörbar ausgeblasen. Ein sehr gutes Zeichen. Wir sind erleichtert. War es also die richtige Baugruppe und die Wärme hat auch dort gut getan.
Nun können wir weiterfahren. Und auf der ganzen Fahrt tritt auch dieses Problem nicht wieder auf. Wir sind sehr dankbar, dass wir nicht so mitten in der Wüste liegen geblieben sind und wieder wohlbehalten in der nächsten Stadt ankommen.
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von Matthias Aner
Usbekistan 1: Frei nach Karl May: Durch die Wüste
Nun sind wir richtig in der Wüste. Vierhundert Kilometer liegen zwischen der letzten Stadt in Kasachstan, Beyneu und er ersten in Usbekistan, Kungrad. Dazwischen ist nur die Wüste in der autonomen Republik Karalpakstan, einer Teilrepublik Usbekistans. Die Grenzstation nach 100 km und ein kleines Dorf nach 200 km sind die einzigen Zwischenhalte auf der einsamen Fahrt.
Und die Straße ist nach der Grenze katastrophal: Es reihen sich Schlagloch an Schlagloch. Manchmal kann man die Spur so nehmen, dass die Löcher zwischen den beiden Rädern liegen. Es ist dann ein wildes Kurven von rechts nach links über die gesamte Straße notwendig. Doch meist reicht auch das nicht mehr aus. Dann sind die Schlaglöcher über die gesamte Breite verteilt. Und auch ein Ausweichen auf den Seitenstreifen bringt keine Verbesserung. Dieser ist meist tief ausgefahren.
So hilft nur Anhalten und langsam durchrollen lassen. Oskar ächzt dann immer, weil er sich im Fahrgestell so verwindet, dass unsere Kabine hinten von rechts nach links und wieder zurück wackelt. Manchmal ist es sogar besser von der Straße abzufahren und auf der Sandpiste einer der vielen Spuren zu folgen.
So bremst die Straße unser Vorwärtskommen: Wir sind jeden Tag 5 Stunden reiner Fahrzeit unterwegs und schaffen gerade mal 100 km pro Tag. Das bedeutet: Durchschnittsgeschwindigkeit 20 km/h. Doch wir sind gut vorbereitet: Wir haben in Beyneu nochmals Wasser und Diesel getankt. So machen wir dann mitten in der Wünste zweimal Nachtquartier neben der Straße.
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von Matthias Aner
Kasachstan 8: Abschied und zurück durch die Steppe an die usbekische Grenze
Wir verabschieden uns von der Regionalhauptstadt und fahren zurück die 300 km durch die Steppe Kasachstans bis zur letzten Stadt vor der usbekischen Grenze: Beyneu. Der Winter hat uns wieder voll im Griff. Wir pausieren bei eisigen Temperaturen am Ortsrand eines kleinen Dorfes. Ein wenig Schnee weht der straffe, eisige Wind über die karge Landschaft.
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von Matthias Aner
Ruhetage im Winter mit Wartung - Eis, Kälte und Heizungsdefekt (die 2.)
Die letzten Tage hat uns wieder der Winter eingeholt. Temperaturen bis -10 °C und ein strenger Wind lassen uns draußen ganz schön frieren. Und da es Eisregen gegeben hat, beschließen wir, in der Nähe von Shetpe einige Tage zu pausieren. Liegen doch jetzt wieder 300 km in der Steppe vor uns und da wollen wir nichts riskieren.
Und so nutze ich die Tage zur Pflege meines PC's und weiterer Wartungsarbeiten am Oskar:
Ja, zu meinem großen Ärger war mein PC zur Pflege der Homepage durch eine kleine Konfigurationsänderung unbrauchbar geworden. Und so blieb mir nichts weiter übrig, als das gesamte System neu zu installieren. Am Ende hat das dann zwei volle Tage gedauert. Das war schon ärgerlich. Aber nun läuft alles wieder und der Erfolg entschädigt für die Mühe.
Auch Oskar wollte wieder etwas "umsorgt" sein. Durch den strengen Frost mit Eisregen waren uns alle Schlösser eingefroren und mussten mühsam bei -8 °C wieder gangbar gemacht werden. Auch unsere Ausstiegsplattform ließ sich nicht mehr einschieben. Schlossenteiser und WD40 haben es dann endlich geschafft. So hätten wir nicht mehr losfahren können.
Und zu allem Überfluss machte auch die Heizung wieder Zicken. Letztens dachte ich noch, dass der fehlende Kraftstoff die Ursache für den Heizungsausfall war. Doch das Problem trat auch mit fast vollem Tank wieder auf. Und so ging es nun an die Elektrik. Irgendwo musste eine korrodierte Stelle sein. Also habe ich Schritt für Schritte die einzelnen Teile ausgebaut, geprüft, gereinigt und wieder eingebaut. Zum Schluss waren es wahrscheinlich die Kabel-Klemmverbinder, die einen schlechten Kontakt für die Stromversorgung der Pumpen herstellten. Ich habe diese nun gegen ganz einfache Lüsterklemmen ausgetauscht. Die kann ich wenigsten verschrauben. Na mal sehen, wie lange das nun gut läuft.
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von Matthias Aner
Kasachstan 7: In der Verwaltungshauptstadt von Mangystau
Nach langen, weiten Strecken durch die Steppe kommen wir in Aqtau, der Hauptstadt der Region Mangystau (Mangghystau), an. Diese Stadt wurde erst Ende der 1950er Jahre, im Zuge der Erdölförderung in dieser Region, gegründet und besteht vorwiegend aus Wohnbauten in Plattenbauweise. Und immer weitere Baugebiete werden erschlossen und begonnen zu bauen.
Hier besuchen wir das Ethnografische Museum.
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von Matthias Aner
Kasachstan 6: Durch die Steppe zur unterirdischen Moschee
Wir machen eine "Expedition" zur unterirdischen Moschee "Shakpak Ata". Auf dem Weg dorthin fahren wir ca. 10 km auf einer Sandpiste mit tiefen Rinnen und Löchern. Tempo ist oft nur Schrittgeschwindigkeit. Es dauert für eine Strecke gut 1 1/2 Stunden.
Wir kommen an einem malerischen Canyon vorbei, dessen Wände aus feinstem weißen Kalkstein heraus gewaschen wurden.
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von Matthias Aner
Kasachstan 5: Wilde Schluchten und außergewöhnliche Felsen
Nach der langen Strecke durch die Steppe wechseln sich nun die Landschaften häufiger ab. Tiefe Schluchten durchziehen das sonst recht ebene Land und Wind und Wasser formen bizarre Felsen.
Und immer wieder taucht in der Steppe ganz einsam ein Friedhof auf. Von weitem sehen diese aus wie Oasenstädte.
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von Matthias Aner
Kasachstan 4: Auf der Halbinsel Mangyschlak
Nach der langen Fahrt durch Kasachstans Steppe eröffnet sich uns eine traumhafte, felsige Landschaft. Wind und Wasser haben aus dem Gestein bizarre Formen herausgearbeitet.
Die Berge ragen wie riesige Monumente aus dem Steppenboden. Einer der bekanntesten sieht aus der Ferne wie eine überdimensionale Jurte der Nomaden aus.
An einer Oase sehen wir das erste Mal seit langem wieder Bäume wachsen. Im Winter sind diese leider unbelaubt und kahl.
von Matthias Aner
In Asien oder in Europa - Wo befinden wir uns eigentlich?
Bei der Überquerung des Ural-Flusses stellt sich auf einmal diese Frage wieder neu. Aus der Schule ist ja das Ural-Gebirge als Grenze zwischen Europa und Asien bekannt. Das in diesem Gebirge der gleichnamige Fluss entspringt, wird uns erst auf dieser Reise bewusst. Und dass es nur logisch wäre, auch die Grenze beider Kontinente an diesem Fuss weiter nach Süden zu ziehen, leuchtet uns ein.
Aber nun stellt sich die Frage: Wo waren waren wir in den letzten Wochen seit der Überquerung der Dardaniellen in der Westtürkei - Schon in Asien oder doch weiter in Europa. Auch hier erinnern wir uns an die Schulzeit. Die Grenze zwischen Europa und Asien verläuft in der Westtürkei am Bosporus.
Doch zu welchem Erdteil gehören dann Georgien, Armenien und der Südteil von Russland?
Wir recherchieren in Wikipedia und erfahren, dass die Antwort gar nicht so einfach ist: Es gibt mehrere Grenzdefinitionen. Eines scheint aber klarer: Georgien, Armenien und der südliche Teil Russland werden noch zu Europa gerechnet. Dann verläuft die Grenze an der Südküste des Schwarzen Meeres bis zum Bosporus und geht weiter Richtung Mittelmeer.
Meinen bisherigen Irrtum, Georgien und Armenien Asien zuzuordnen, habe ich daraufhin auch auf der Homepage korrigiert.
Bildquelle: Von Aotearoa - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3852212
А–F: Grenzziehungen zwischen Europa und Asien in Russland. Die konventionelle Grenze nach Strahlenberg (A) ist rot markiert. Eine häufig akzeptierte Grenzziehung verläuft entlang von (B) Ural (Gebirge und Fluss) und (F) Kaukasus-Wasserscheide
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von Matthias Aner
Kasachstan 3: Durch die Steppe
Es geht weiter: Wir überqueren den Ural-Fluss, die Grenze zwischen Europa und Asien, und machen uns auf den Weg durch die Weiten Kasachstans. Große, unbewohnte Gebiete liegen vor uns: Die kasachische Steppe. Teilweise liegen die Ortschaften siebzig und mehr Kilometer auseinander. Dazwischen nur Ödland. Weder Büsche noch Gras wachsen hier. Es gibt nur vertrocknete Büschel. Manchmal sehen wir nicht mal mehr Vögel. Dass die Kamele hier überhaupt noch was zu fressen finden, wundert uns sehr.
Zum Glück ist die Straße hervorragend: Dauerhaft mit 80 km/h zu fahren war schon lange nicht mehr möglich gewesen. Und schnurgerade geht es voran. So können auch die größeren Entfernungen gut überwunden werden.
Nach mehreren Tagen Fahrt kommen wir der Küste des Kaspischen Meeres entgegen. Es sind noch ca. 50 km bis dahin. Es ändert sich die Landschaft: Die Berge um uns erreichen eine Höhe von 200 - 300 Metern. Und das Wasser hat tiefe Spuren im Sand bzw. dem hier wieder vorkommenden Kalk- und Sandstein hinterlassen. So sehen wir die ersten Canyons.