In der Regel besteht die Stadt aus vielen Hochhäusern in unterschiedlichstem Zustand. Manche sind luxuriös, andere im Bau oder Renovierung und wieder andere sehen sehr abgewirtschaftet aus. Auf der einen Seite kann man die Prachtbauten der Regierung sehen. Ich komme aber auch durch Stadtviertel, in denen die armen Bewohner ihr Dasein fristen. Dort erlebe ich auch wie Frauen die Müllplätze nach noch verwertbaren Essen durchsuchen. Das sind krasse Unterschiede. In diesen Vierteln habe ich bewusst keine Bilder gemacht. War ich doch zu ergriffen von den dortigen Lebensverhältnissen.
Wegen der Hitze haben wir auch auf einen Stadtrundgang durch die Innenstadt verzichtet. Wir hatten jeden Tag 40°C und schon der Weg auf die Ausländerbehörde (zur Registrierung und für die Genehmigung die Pamir Region zu bereisen) hat uns schon so geschlaucht, dass wir froh waren wieder im Hotel zu sein.
Im kleinen Gebäude im Vordergrund die 2. Etage (von außen kaum als solches zu erkennen)
Der offizielle Hoteleingang befindet sich an der Frontseite ganz links - die kleine Treppe. Er ist von außen nicht beschriftet und ich war schon in der ersten Etage - Fitness-Studio - und bin dann wieder umgekehrt. Doch der Imbis-Verkäufer nebenan sagte mir dann: Im 2. Stock ist das Hotel.
Die Zimmer sind dann nach dem ersten äußerlichen Eindruck besser als man es erwarten würde. Wände mit Vliestapeten und Decke mit indirekter Beleuchtung. Klimaanlage und dazu noch ein unschlagbarer Preis von 27 € / Nacht im DZ mit Frühstück. Wir sind offensichtlich die einzigen Gäste. Das freundliche Hotelpersonal an der Rezeption besteht aus zwei Brüdern, geschätzt 16 und 18 Jahre alt. Aber auch hier täuscht der äußere Schein: Sie erfüllen uns jeden Zusatzwunsch, rufen das Taxi, das wir mit unserer App kaum hinbekommen und wir dürfen auch die Waschmaschine des Hauses benutzen. Frühstück: 2 Spiegeleier mit Würstchen und dunkles Brot. Prima.
Jeder Tisch hatte seinen eigenen Kellner. Essen prima. Nur konnten wir nicht viel essen. Die Hitze hat unsere Verdauung so in Mitleidenschaft gezogen, dass wir gar keinen richtigen Appetit entwickelten.
Alle Bauern holen sich nach dem Abtrieb ihre Tiere ab und führen sie nach Hause.
Eine der gefährlichsten Hochstraßen der Welt - Die M41 im Panj-Tal
Wir wurden mit Marmelade, Honig, grünen Tee und Brot bewirtet und zum Schluss noch reichlich mit Aprikosen und Äpfeln beschenkt. Marina hat aus den Früchten gleich Marmelade gekocht. So haben wir wieder einen Vorrat.
Wir sind froh unsere eigene kleine Pumpanlage immer dabei zu haben. Das macht das Wasserfassen leichter.
Das Wasser kommt mit 96°C aus der Erde und wird mit kühlerem Wasser auf ca. 40°C gemischt. Immer noch ganz schön heiß. Nach ca. 10 Minuten ist man müde und verlässt freiwillig das Wasserbecken. Im Thermalbad riecht es stark nach Schwefeldioxyd (faule Eier). Ca. 50 Meter oberhalb des Hauses sind die Thermalquellen gefasst.
Gesundheitlich geht es uns gut. Wir haben keine Anzeichen der Höhenkrankheit. Offensichtlich war unsere Akklimatisierung mit maximal 400 - 500 Höhenmeter pro Tag eine sehr gute Vorbereitung. In den kommenden Tagen werden wir immer auf einer Höhe zwischen 3500 und 4200 Höhenmetern bleiben. Hoffentlich geht es uns gesundheitlich da weiterhin gut.
Wasserholen ...
Fahrt auf rumpeliger Straße
Infolge der 10 Tage Reparatur-Aufenthalt in Dushanbe fehlen uns nun diese Tage: Wir haben nur eine visafreie Einreise und damit eine Aufenthaltsgenehmigung für 30 Tage im Land. Danach müssen wir ausreisen. Alle Versuche auf der Migrations-Behörde oder an den Grenzposten im Panj-Tal eine Verlängerung zu erhalten waren nicht erfolgreich.
Nur eine Kurzzeit-Ausreise und Wieder-Einreise wäre die Möglichkeit weitere 30 Tage im Land zu bleiben. Also machen wir uns mit einem Taxi auf den Weg zur chinesischen Grenze. Aber auch hier geht nicht alles glatt. Wir brauchen viel Überredungskunst und Geduld. Doch auch das führt auf der chinesischen Seite nicht weiter. Zurück am tadschikischen Grenzposten lassen wir nochmals unsere ganzen Sprachkenntnisse spielen und haben dann schließlich Erfolg und erhalten vom Grenzbeamten den Wieder-Einreisestempel. Nun ist auch das erledigt.
Die Straße kann man eigentlich nicht mehr als solche bezeichnen. Und so hat sich jeder neben der Straße in der Steppe einen eigenen Weg gesucht. Wir staunen wie artistisch unser Fahrer mit teilweise 60 km/h die extremen Wellblech- und Sandabschnitte meistert. Doch es ist eine Tortur für das Fahrzeug und die Insassen. Ich habe immer wieder Angst, dass uns die Achse abreißt.
Nach den Aufregungen an der Grenze und den schwierigen Straßenverhältnissen spüren wir, dass wir mal wieder eine Pause brauchen.
Es liegen auch noch einige Reparaturen an: So haben wir neue Schlösser für die Wohnkabine von zu Hause mitgebracht, die wir tauschen wollen. Darüber hinaus ist die Toiletten-Entlüftung undicht geworden und verlangt nach Änderung. Auch die Wasserfilter sind zu reinigen.
Bilder sichten, Homepage aktualisieren und ausgiebig Kochen bieten sich dabei auch an. Das frische Yak-Fleisch wird zu einer leckeren Suppe verarbeitet.
Wolken bei Murghob - Jedoch nie Regen
Der Anstieg verlief lange Strecken recht sanft. Nur kurz vor dem Pass ging es einige Serpentinen nach oben. Oben angekommen war das Erlebnis, wenn man von dem beeindruckenden Ausblick in beide Täler absieht, eher unspektakulär.
Gesundheitlich fühlen wir uns auf dieser Höhe immer noch ganz wohl. Nur das ständige Schnaufen beim Luft-Holen kennen wir bisher so noch nicht. Hier macht sich die Höhe doch deutlich bemerkbar. Jedoch sind wir froh, dass die Akklimatisierung bei uns so gut geklappt hat.
Fahrt über den Pass "Ak Baytal" 4655 Hm
Wir bleiben jedoch noch einige Tage und ca. 120 Kilometer auf einer Höhe zwischen 3900 und 4300 Höhenmetern.