Die Ortsstraßen sind meist unbefestigt. Nachdem nun die Temperaturen wieder über dem Gefrierpunkt sind, verwandeln sich diese in furchtbare Schlammpisten. Da muss man gut überlegen, wo man noch abbiegt. Das Herausfahren aus manchem Platz wird zum Abenteuer.

 

Unermüdlich hocken die Männer auf dem zugefrorenen Ural und angeln im Eisloch nach Fischen.

 

Wo hier nur das Wasser herkommt?

 

Die Grabmäler sind wie kleine Paläste gebaut. Deshalb erscheint uns jeder Friedhof aus der Ferne wie eine kleine Wüstenstadt.

 

Die weißen Säulen geben der Gebirgsstruktur Ähnlichkeit mit der Befestigungsmauer von Schlössern und Burgen. Und dieses Aussehen gibt dem Gebiet sicher auch seinen Namen. Der Kalkstein hat sich vor vielen Millionen Jahre hier gebildet als der Wasserspiegel noch 170 m höher lag als heute.

Die gesamte Landschaft erinnert uns an die Wüste der USA, die wir bisher aber nur aus dem Fernehen und von Bildern kennen. Monument Valley lässt grüßen. Dort müssen wir auch noch hin!!

 

Leider bei unserem Besuch wasserlos und ohne Laub. Aber die Bäume zeigen, dass es hier mehr Wasser gibt als in der Umgebung. Für die Besucher ist ein kleiner Park angelegt. Und auch ein Wasserbecken zum Baden ist angelegt. Ob da mal richtig Wasser drin ist?

 

Riesige Steinkugeln liegen in der Landschaft herum, als ob Riesen hier mit Murmeln gespielt und diese dann vergessen haben. Wir lesen, dass Untersuchungen ergeben haben, dass diese Steinblöcke aus kleinen Meereslebewesen entstanden sind, um die sich in langer Zeit immer mehr Kalk angelagert hat. Schon bizarr, was in der Natur alles entsteht.

 

Wir wandern ca. 2 ½ Stunden durch eine leicht gebirgige Landschaft und entdecken die gut erhaltenen Felszeichnungen an mehreren Fundorten. Wir sind sehr beeindruckt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tamgaly

Jedoch fordern die hohen Temperaturen alles von uns und wir rasten bei unserem Rundgang an jeder erdenklichen, schattigen Stelle. Zum Glück gibt es einige überdachte Rastplätze im sonst baumfreien Gelände.

 

Wenn da nicht auch der viele Verkehr wäre:

Wir hattes es fast schon geahnt. Deshalb parkten wir Oskar auf einem Rastplatz für LKW-Fahrer ca. 30 Kilometer vor der Stadt. Am folgenden Tag lassen wir uns mit dem Taxi hinein- und auch wieder herausfahren.

Doch die beiden Fahrten werden fast zum Albtraum. Der Stau ist extrem: Am Morgen benötigen wir 1 Stunde 30 Minuten und am Abend dann ganze 2 Stunden 15 Minuten. Bei den hochsommerlichen Temperaturen ist es im Auto kaum auszuhalten.

 

Zum Glück haben wir uns in Almaty bei den Fernfahrern erkundigt, wie der Straßenzustand ist. Und so wählen wir die um mindestens 500 Kilometer längere, aber bessere Strecke nach Pawlodar aus. Wir können wie auf deutschen Autobahnen durchweg 80 km/h fahren.

Mehr als 1000 Kilometer durch extrem heiße, wasserlose, schattenfreie und trostlose Landschaft ist das erste Teilstück bis nach Astana, der heutigen Hauptstadt, lang. Dazwischen gibt es an den trostlosensten Stellen eine Tankstelle und manchmal ein kleines heruntergekommenes Cafe. Es ist unklar, wie dies die Einheimischen dauerhaft aushalten.

Wir quälen uns dafür auch mehrere Tage und fahren teilweise bis zu 550 Kilometer am Tag. Das waren dann für uns 9 Stunden reine Fahrzeit pro Tag. Durch das geöffnete Fenster kommt so heiße Luft herein, dass unsere Haut davon anfängt zu schmerzen.

Zu allem Überfluß schleicht sich bei mir ein extremer Durchfall ein. Mein Körper reagiert so mit einer Abwehrreaktion auf die unerträglichen bis 39 °C heißen Temperaturen. Wir entschließen uns mehrere Ruhetage einzulegen und ich liege im Bett. Nach zwei Tagen geht es immer noch nicht besser: Da liegen meine Nerven aber blank! Schließlich bringt eine strenge Diät, viel Trinken von selbst hergestellten Elektrolyt-Getränken und die Ruhe dann doch etwas Linderung und wir machen uns auf die Weiterfahrt in die Hauptstadt. Zum Glück hatte es Marina nicht erwischt. Doch auch sie belastete diese Hitze extrem.

 

 

Die Stadt präsentiert sich als großzügig gebaute, moderne und sehr grüne Stadt. Die Verkehrsplaner haben breite Straßen quer durch die Stadt gezogen, die ein reibungsloses Vorankommen ermöglichen.

Wir kaufen uns eine Reisekühlbox, um ab sofort auch stets kühle Getränke im Fahrerhaus griffbereit zu haben.

Mein Durchfall hat sich wieder beruhigt.

Die Temperaturen sind ebenfalls stark gesunken, auf angenehme 15 - 22 °C.

So gönnen wir uns zwei Ruhetage außerhalb der Hauptstadt und erholen uns von dem Hitzestreß der Wüstenregionen.

Gestern war dann auch noch ein kleiner Wartungsstag: Luftfilter reinigen, Ölstand kontrollieren Reifendruck etwas auffüllen und allgemeine Sichtkontrolle. Alles ist in Ornung. So kann es weiter gehen.