Druckluftinstandsetzung die soundso-vielte (26.05.2023)

 

Mit Hilfe einer kleinen Stufenleiter und einem Maschinenschraubstock habe ich immer einen unentbehrlichen Helfer mit dabei.

 

So wird aus einem Stück alten Eisen ein Spezialwerkzeug zum Abziehen des Lenkrades. Sieht nicht sehr spektakulär aus ist aber unbedingt nötig, sonst geht das Lenkrad nicht ab.

 

Anschließend wird mit dem Abzieher das Lenkrad demontiert. Auch mit diesem Hilfsmittel brauchte ich mehrere Anläufe, weil das Lenkrad so fest auf der Lenkradwelle eingepresst war. Dann hatte ich es aber ab und konnte die Instrumententafel weiter herausklappen und hatte Platz für die Schraubenschlüssel. Am Druckluftmanometer ganz rechts waren die Anschraubungen undicht und ich habe seit vielen Monaten dort immer Luft verloren.

Beim Fahren war das unauffällig, jedoch jeden Morgen war die Luftdruck in den Bremskreisläufen weg und ich musste den Motor mehrere Minuten im Stand laufen lassen bevor die Bremsen wieder belüftet waren und sich lösen ließen. Das war immer wieder ärgerlich.

Nun wurden die Verschraubungen gelöst, gereinigt und wieder eingeschraubt. Weil eine davon immer noch nicht dicht war, habe ich diese kurzerhand mit Dichtungsmasse verklebt.

Alles wieder montieren und Luft aufpumpen und dann eine Nacht warten, ob der Druck hält.

 

Die Türen sind ganz schief. Und wenn man eine öffnet, sieht man, wie die Zwischenwand ca. 5 cm hin und her wackelt. Das muss sofort behoben werden, bevor wir weiter fahren können.

Ursache: Die im Alugestell vernietete Aluschiene ist an 4 Nieten herausgerissen. Die ständigen Stöße beim Fahren auf unebenen Straßen haben die Nieten zerbrochen.

So wird der gesamte linke Teil des Schrankes ausgeräumt. Die Zwischenböden, die 2. Zwischenwand und die Rückwand werden entfernt. So komme ich gut an die gebrochenen Verbindungsstellen heran.

Ich entscheide mich, die Niete mit neue Metallschrauben zu ersetzen. Dazu bohre ich die Löcher etwas auf und schraube die Blechschrauben hinein.

Danach alles wieder einbauen und einräumen.

Damit ist die kleine Havarie behoben und es kann weitergehen. Prima!

Spalt zwischen Küche und Rückwand wird immer größer

Nachdem klar ist, dass die Herdabdeckung immer dann wieder herunterklappt, wenn wir eine der Schubladen in der Küche öffnen, suche ich nach der Ursache.

Und diese ist relativ simpel: Die Küchenzeile hat sich durch das ständige Rütteln während der Fahrt etwas gesetzt. Das sind nur wenige Millimeter, aber der Spalt zur Rückwand wurde dann so groß, dass die Arretierung immer wieder ausgehebelt wurde.

Also heißt es die gesamte Küche ausräumen und an der Aufstellung die Feinjustierung wieder anpassen.

Zum Glück sind die Küchenschränke wie bei der heimischen Einbauküche auf höhenverstellbaren Füßen aufgestellt und zusätzlich mit der Wand verschraubt. So konnte ich die vorderen Füße ca. 1/2 Umdrehung nach oben schrauben und der Spalt verkleinerte sich wieder deutlich.

Nun ist auch die Herdabdeckung wieder sicher arretiert und das Kochen macht gleich wieder mehr Spaß.

 

Ganz am hinteren Ende der Schotterstraße bittet uns ein Zeltnachbar um Hilfe.

Er hat einen platten Reifen und bekommt das Rad nicht von der Bremstrommel. So packe ich meine Werkstattausrüstung mit den passenden Steckschlüsseln im Nusskasten aus. Doch das Rad sitzt fester als gedacht. So muss mit dem Fäustel geschlagen, mit Rostlöser-Öl gelockert und mit Holzbrettern gehebelt werden.

Schließlich ist das Rad lose und schnell die Ursache gefunden: Ein Loch in der Lauffläche. Ich habe auch Flickzeug dabei und so können wir das Loch direkt auf dem Strandplatz reparieren.

Der Nachbar ist überglücklich und wir müssen natürlich zum Teetrinken noch kommen, bevor wir weiter fahren dürfen.

Licht-Leiste im Dachgepäckträger parallel zum Fernlicht geschaltet

Zuerst erweiterte ich gestern die Schaltung für die Frontbeleuchtung der Scheinwerfer und das Zusatz-Licht im Dachgepäckträger.

Nun lässt sich die Power-Lichtleiste mit dem Fernlicht an- und wieder ausschalten. Im täglichen Fahr-Betrieb eine deutliche Erleichterung, muss man doch nicht immer zwei Schalter betätigen, wenn uns ein Fahrzeug entgegenkommt.

Reifendruckanzeige schaltet jetzt mit der Zündung ein und aus

Die Anzeige  für den Reifendruck habe ich nun mit der Zündung parallel geschaltet, damit die Anzeige immer nur während der Fahrt leuchtet. Ein kleiner aber für mich wesentlicher Komfort: Ich hatte am Abend immer vergessen die Anzeige beim Parken auszustellen. In der Helligkeit ist einem nicht aufgefallen, dass diese im Betrieb immer leuchtet. In der Dunkelheit war aber so immer Licht im Fahrerhaus und das wollten wir nicht, wenn wir in freier Natur stehen.

 

Heute nun erfolgten eine Reihe von Inspektionen und Wartungen:

- Kontrolle Keilriemenspannung und -zustand
- Kontrolle der Beleuchtung
- Sichtkontrolle Unterboden
- Kontrolle Motorölstand

- Abschmieren aller Traggelenke, Kardangelenke und der Federaufhängungen

- Reinigung des Luftfilters

- Reinigung der Trinkwasser-Filter

 

Nach und nach geben jetzt auch immer mehr Gasdruckfedern an den Fenster auf. Sie verlieren mit der Zeit an Druckkraft, weil die Dichtungen im Inneren ihre Dichtwirkung verlieren und das unter Druck stehende Gas langsam entweichen kann. So bleiben die Fenster nicht mehr geöffnet,S sondern fallen mit einem lauten Knall zu.

Wir haben uns zwar für die großen Fenster Ersatz nachschicken lassen, nun ging jedoch gerade die kleine Gasdruckfeder für das Küchenfenster kaputt.

So habe ich diese Feder gegen die Feder am Schlafraumfenster gewechselt, die wir nicht so häufig betätigen.

 

Seit Tagen macht der Motor beim Anlassen immer wieder Probleme. Nach kurzem Anspringen geht er wieder aus und lässt sich nach langem Anlassen dann erst wieder starten. Die Vermutung von Kraftstsoffmangel ist schnell da.

Also heißt es der Sache auf den Grund zu gehen: In der Nähe der Kraftstoffpumpe ist Diesel ausgetreten. Ich versuche die Schlauchklemmen nachzuziehen. Doch eine wird nicht wieder richtig dicht. So wird der Kraftstoffschlauch mit Silikon notdürftig eingeklebt und am kommenden Tag geht es in die nächste Stadt Telavi. Dort fragen wir uns durch und kommen wirklich zu einem Geschäft, dass Verschraubungen für die Kraftstoffleitung verkauft.

Ich erneuere das defekte Stück Leitung und baue alles wieder ein. Großer Erfolg: Alles ist dicht und ist jetzt auch mit entsprechendem Abstand zu den umliegenden Rahmenbauteilen verlegt. Dies ist nun erst mal für die nächsten Wochen wieder ok.

Bei der anschließenden Fahrt stellt sich schon auf den ersten Kilometern ein weiterer positiver Effekt heraus. Der Motor zieht besser. Besonders beim untertourigen Fahren hat er mehr Kraft. Und durch die Zugabe des Additivs "Diesel Cleaner" raucht auch der Auspuff nun nicht mehr so extrem wie in den vergangenen Wochen.

 

Im Herbst 2024 war uns bei der Stadt Toktokul des Zündschloß auseinandergefallen und nur mit viel Glück konnten wir damals weiterfahren.

Zuerst gelang es mir das verbliebene Zünschloßteil an der Lenksäule mit einer Spitzzange so weit zu drehen, daß der Motor gestartet werden konnte. So gelangten wir in die angrenzende Stadt. Dort trafen wir nach einigem Herumfragen einen Autoelektriker, der uns mit einem Schalter und einem Taster die Elektrik wieder so hergestellt hatte, dass wir notdürftig weiterfahren konnten.

Zu Hause in Deutschland konnte ich zwar kein Original-Ersatzteil auftreiben, jeoch ein vergleichbares Teil kaufen. Dieses wollte ich, zurück in Kirgistan, dann im Oskar am Armaturenbrett wieder einbauen.

Dieses "notdürftig fahren" dauerte dann doch fast zwei Monate in Kirgistan, bis wir endlich die Muse und Zeit fanden, uns an den Umbau zu wagen. Wie lange oft so ein Provisorium halten muß.

Dabei waren auch wieder Lötarbeiten notwendig.

Den endgültigen Einbau im Armaturenbrett will ich noch nicht zeigen, ist doch die Optik noch weiter zu verbessern. Die Funktion ist aber schon hergestellt und nun wird demnächst noch ein Alu-Blech gekauft, schwarz lackiert und damit dann das sichtbare Schloßoberteil wieder verblendet. Vielleicht gibt es davon später auch noch mal ein Bild.

 

 

Bei unserer Bergung aus dem Schlamm bei Ust-Ishim war unserer Seilwinde ausgefallen und wir konnten nicht einmal das ausgezogene Seil wieder aufwickeln. So sind wir mehr als drei Wochen mit dem Seil vor der Kühlerhaube angebunden durch die Gegend gefahren.

Bei unserer Rast südlich von Astrakhan war nun die fällige Reparatur dran.

Zuerst die Fehlersuche: Als Erstes wurde das Schutzblech an der Stelle der Seilwinde geöffnet und eine erste Sichtkontrolle durchgeführt. Der Motor sah gut aus. Auch die Kabel zum Motor schienen unbeschädigt. Die Spannungsmessung am Motorstecker ergab, dass die Steuerspannung am mittleren Pin anlag. Dann wurde die Kabelfernbedienung durchgemessen. Auch da zeigte sich, dass der Umschalter ordnungsgemäß auf die beiden anderen Pins umschaltete.

Nun war die Vermutung, dass der Motor einfach keinen Laststrom mehr erhielt. Ich wusste noch, dass früher im Batteriekasten eine Sicherung für die Seilwinde eingebaut worden war. Wahrscheinlich war bei dem letzten Bergeversuch der Motorstrom so hoch geworden, dass die Sicherung durchgeschmolzen ist. Nun: Besser die Sicherung als der Motor selbst, dachte ich.

Die Sicherung wurde ausgebaut und durchgemessen und tatsächlich war diese durchgebrannt. Glücklicherweise hatte ich eine vergleichbare Sicherung mit der gleichen Stromstärke als Ersatz dabei. Diese wurde eingebaut und der Motor der Seilwinde drehte sich wieder.

Nun wickelte ich noch das komplette Seil ab und stellte fest, dass das Ende ohne Widerstand von der Seiltrommel rutschte. Also habe ich das aufgespleißte Ende des Seils zuerst mit der Eisensäge zu kürzen versucht. Doch das Stahlseil ist aus einem hochfesten Stahl, sodaß mein Sägeblatt nach kurzem stumpf war. Nun war die Flex der Retter in der Not. Schließlich konnte ich das Ende in die vorgesehene Bohrung der Seiltrommel einführen und dann mit einer Sicherungsschraube sichern. Mit der Fernbedienung startete ich den Motor der Seilwinde und führte das Seil so, dass es sich gleichmäßig auf die Trommel wickelte.

Nun steht einem nächsten Bergungsversuch nichts mehr im Wege. Unsere Winde funktioniert wieder tadellos.

08.09.2025

 

Auf der sehr steilen Abfahrt brach an der linken Vorderachse das Kardangelenk während wir unter Last stark rechts lenken mußten, um durch die engen Kurven zu kommen. Plötzlich ein lautes Krachen, dann noch einmal und noch einmal und immer wieder. Oh je - Das ist nicht gut ...

Dann ließ sich Oskar auf einmal nur noch ganz schwer lenken. Zuerst dachte ich das Lenkgetriebe ist kaputt.

Mit viel Glück brachten wir Oskar nach wenigen Metern auf dem Seitenstreifen zum Stehen. Und uns selbst war nichts passiert!

Nach kurzer Sichtprüfung der Vorderradaufhängung sah ich die Bescherung: Der Antrieb ist gebrochen.

Und so hieß es dann nur noch Warten auf den Abschleppwagen. Zum Glück hatten wir viel Unterstützung, zuerst von der Polizei, später dann auch von einigen Georgiern, die sich immer erkundigten, ob wir Hilfe bräuchten. Der Abschlepper kam nach 6 Stunden aus der Kreisstadt und da war es schon dunkel.

Nach weiteren 2 Stunden Fahrt im Huckepack auf dem Abschleppwagen gelangten wir direkt auf den Hof von tegeta-motors, einer Reparaturwerkstatt für schwere LKW in Kutaisi, der drittgrößten Stadt Georgiens.

Wir waren erst mal sehr froh. Morgen könnte dann die Schadenbeurteilung in der Werkstatt erfolgen.

 

Nach kurzer Besichtigung und gemeinschaftlicher Beurteilung aller Spezialisten - ja ihr seht richtig, da war ein ganzes Team beschäftigt - war klar, dass der Vorerachsantrieb ausgetauscht werden muss.

Leider sind in der Werkstatt und wohl auch in Georgien keine entsprechenden Ersatzteile verfügbar.

So machten wir uns einen ganzen Tag im Internet auf die Suche, wer uns die Teile nach Georgien liefern kann. Dabei tauschten wir uns auch mit unserem Fahrzeugbauer in Deutschland, 4wheel24, aus, von dem wir Oskar gekauft hatten. Nach einem Tag war klar: Es gibt glücklichewrweise einen Händler, der noch eine solche Kardanwelle liefern kann. Auch unser Fahrzeugbauer hat eine im Lager und wir vereinbaren, dass er sie nach Georgien schicken soll.

Am Folgetag gehen wir mit ihm nochmal die Ersatzteilliste der angrenzenden Bauteile durch und es stellt sich mit den Monteuren vor Ort schnell heraus, dass die Kardanwelle allein nicht ausreichen wird. Weitere Teile sind zu beschaffen. Das wird dauern. Und dann zeigt sich, dass der Versand und der Zoll eine erhebliche Summe kosten werden. Man spricht von 2.000 €.

So überlegen wir gemeinsam andere Alternativen.

Nach einigen Gesprächen lassen wir den Vorderachsantrieb komplett stilllegen und ich kann nun nur noch mit Hinterachsantrieb fahren. Die losen Teile an der vorderen Kardanwelle werden in der Werkstatt festgeschweißt, sodass sich diese beim Lenken nicht mehr verklemmen können. Nach einer Probefahrt auf dem Hof fühlt sich alles wieder gut an. Und nach Rücksprache mit unserer Werkstatt in Deutschland wollen wir die Heimreise kommendes Jahr nur mit dem Hinterachsantrieb wagen und die endgültige Reparatur dann in Deutschland bei unserem Fahrzeugbauer ausführen lassen. Falls noch mehr Teile gewechselt werden müßten, ist Oskar dann am richtigen Ort und wir dort haben Zeit auf die Fertigstellung der Reparatur zu warten.

 

Die Abschleppfahrt nach Kutaisi hat auch auf Oskar's Dach deutliche Spuren hinterlassen:

Der Abluft-Kamin der Toiletten-Entlüftung ist abgerissen und die Dachverkleidung der Kabeldurchlässe von der Solaranlage sind zerbrochen. Tief hängende Kabel und auch Äste haben da richtig zugeschlagen. Wir waren im Huckepack einfach zu hoch für diese Dorfstraßen. Auch eine unserer Transportkisten auf dem Dachgepäckträger hat eine ordentliche Beule abbekommen. Aber das lässt sich gut verschmerzen.

Nun haben wir aber einige offene Löcher auf dem Dach und wir müssen diese schnell schließen, damit der nächste Regen nicht in der Wohnkabine ankommt.

In Kutaisi kaufen wir ein Stück Abwasserrohr mit Deckel und zwei Elektro-Verteilerkästen. Alles wird mit Säge und Feile auf Maß gebracht und schließlich mit Dekasyl-Klebstoff auf dem Dach aufgeklebt. So müßten wir die nächste Zeit gut weiter kommen. Die Reparatur sieht nicht besonders sexy aus, sollte aber dicht sein und auch halten. Funktion geht hier vor Optik!