Wieder in der Ebene angekommen, statten wir dem ehemals deutschen Dorf einen Besuch ab.

Im Dorfgemeindehaus, das auch als Kirche dient, besichtigen wir die kleine Fotogallerie im Keller mit Erinnerungsfotos der ehemals deutschen Bewohner. Wir finden auch ein Konfirmationsbild aus den 60iger- oder 70iger Jahren auf dem die jungen Leute fast die gleiche Kleidung tragen, wie damals in unserer Heimat.

Und eine deutsche Bibel aus dem Jahre 1859 liegt auch im Kirchenraum aus.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rot-Front

 

 

Das ehemalige Minarett stand in einer Stadt Balasagun aus längst vergangenen Zeiten. Von den ehemaligen Häusern ist nichts mehr erhalten. Die Ausgrabungen sind derzeit wieder unterbrochen. Jedoch hat man schon wertvolle Waffen, Münzen, Schmuckstücke und Alltagsgegenstände hier gefunden und im nebenan stehenden Museum ausgestellt.

Der Turm war zu seiner Blütezeit fast doppelt so hoch. Ein Erdbeben im Mittelalter hat ihn bis auf diese Höhe einstürzen lassen. Im Inneren geht eine enge Wendeltreppe 22 Meter in die Höhe. Beleuchtung gibt es keine. So sind wir froh, unsere Taschenlampen mitgenommen zu haben. Oben hat man einen atemberaubenden Rundblick auf die Ebene und das angrenzende Hochgebirge.

Die uralten Steinfiguren wurden in der Umgebung von Burana zusammengetragen und hier konzentriert ausgestellt. Sie heißen Balbals und stammen aus der kirgisischen Kette um 500 n. Chr. Mit ihnen wurden vermutlich verstorbene Herrscherpersönlichkeiten geehrt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Burana-Turm

 

 

Beim Buranaturm haben wir nach langer Zeit wieder einmal einen Souvenierstand gesehen und dort auch ein paar Postkarten gekauft. "Briefmarken dazu gibt es in der Postfiliale in der Stadt Tokmok", so die Auskunft.

Also machen wir uns auf den Weg in die Stadt und suchen mehrere Filialen auf. Jede ist extrem schwer zu finden, weil kaum ein großes Schild auf dessen Bestimmung hinweist. Als einmal groß "По́чта" für Post am Gebäude steht und die Tür zwar unscheinbar, aber doch geöffnet in das Gebäude führt, stehen wir überrasachend in einer Näherei. Überall Berge von Wäsche und ein paar Nähmaschinen. "Nein, Post gibt es hier keine.", so antworten die Näherinnen verwundert auf unser Ansinnen.

Die weiteren Poststellen hatten geschlossen: Entweder wegen Mittagspause, Arbeitsschluss oder einfach weil diese Woche mehrere Feiertage und Schulferien sind. Wir wissen es nicht genau.

Jedenfalls nehmen wir unsere Postkarten weiter mit auf die Reise. Mals sehen, wann wir diese dann endlich los werden.

 

 

Zur Zeit wird die Seestraße großzügig ausgebaut. Einige Teile sind schon fertig, andere gerade im Bau. Vor allem einige Brücken müssen erst noch fertiggestellt werden. Da heißt es immer wieder auf die Schotterpisten als Umgehung ausweichen.

Doch die fertigen Abschnitte sind großartig, im wahrsten Sinne des Wortes. Eben und breiter als unsere deutschen Autobahnen. Tempo 80 km/h ist dann problemlos fahrbar.