Am Ortsrand schauen wir uns zuerst die ehemals in Betrieb befindliche Seidenfabrik an. Zur Zeit wird diese als Museum umgestaltet. Ein Blick durch die Fenster des größten Gebäudes ist uns aber gestattet. Und so haben wir einen Blick in die Reihen von Arbeitsplätzen, an denen die Seide von den Kokons abgewickelt und auf eine Haspel aufgerollt wurde. Ein typischer Seidenfaden besteht aus Fäden von 8 - 10 Kokons, die gleichzeitig zu einem feinen, weichen Faden versponnen werden. Der Faden eines einzelnen Kokons hat eine Länge von ca. 2,5 km.

Auf dem unteren Bild kann man einen Kokon und zwei bereits ausgeschlüpfte Falter sehen. Diese waren sogar am Leben und bewegten ihre Flügel.

 

In einem der Häuser, in denen früher die Raupen gefüttert und die Kokons entstanden sind, ist heute ein nettes kleines Museum eingerichtet. Die Museumsleiterin freute sich so über unseren Besuch und erzählte sehr ausführlich über die Entstehung und Verarbeitung der Seidenfäden.

Einige Zimmer sind originalgetreu wieder eingerichtet worden. Zu sehen ist hier das Wohnzimmer mit vielen gesammelten Alltagsgegenständen und eine unter der Treppe eingerichtete winzige Schusterwerkstatt. Wir erfahren, dass der letzte Schuster genau an diesem Arbeitsplatz Schuhe reparierte und auch neue herstellte.

 

Wir starten bereits kurz nach 06:00 Uhr - heute soll ein heißer Tag werden. Der Weg ist ca. 4 km in eine Richtung lang und Schatten gibt es kaum. Vor einem Jahr (2022) hatte es hier einen großflächigen Waldbrand gegeben. Und der Wald ist extrem geschädigt. Aber an vielen Stellen kann man die Wunder der Natur wieder bewundern: Die Baumwipfel mancher Bäume sprießen wieder grün und aus den Wurzelstöcken mancher Büsche kommen neue Triebe. Das gibt wieder Hoffnung. Jedoch wird die Regeneration sich noch über viele Jahre hinziehen.

 

Da drüben auf der Anhöhe können wir mit dem Fernglas etwa 12 Geier und einen Adler beobachten. Eine Stunde bleiben wir hier, jedoch bewegen sich die Vögel kaum. Fütterung durch die Ranger war gestern und so bleibt uns dieses Schauspiel vorenthalten. Die Knochen auf dem Futterplatz sind schon alle abgenagt. Nur einige Raben und Dohlen suchen sich noch die Reste.

Und mit diesen Erlebnissen nehmen wir vorerst Abschied von Griechenland. Es geht nun ins nächste Land - die Türkei.