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Neuigkeiten

Tadschikistan 1: Willkommen - Und einiges ist anders als bei den Nachbarn ...

Nun sind schon wieder vier Wochen vorbei und wir verlassen notgedrungen Usbekistan. Alle Versuche auf Polizeistationen oder der Migrationsbehörde in verschiedenen Städten des Landes eine Verlängerung um einen Monat in den Pass einzutragen, waren nicht erfolgreich. Ganz offiziell hat man uns geraten an die Grenze zu fahren und dann Aus- und wieder Einzureisen. Der Aufwand war uns dann doch zu groß.

So entschlossen wir uns, weiter nach Tadschikistan zu reisen, das Land dort erkunden und von dort aus wieder nach Usbekistan zurückzukehren. Wir haben von Samarkand schon eine Heimreise für mehrere Wochen geplant, um danach dann die Reise gen Osten fortzusetzen. Daheim wollen wir unsere Lieben mal wieder sehen. Und es tut auch mal gut, Urlaub vom Reisen zu machen. Man wird es kaum glauben - aber Reisen ist anstrengend. Dazu vielleicht später einmal mehr.

Schon an der Grenze bemerkten wir: Einiges ist anders als in Usbekistan. Während die usbekische Grenzkontrolle gründlich und langwierig war, ging es auf tadschikischer Seite überraschen schnell. Und so hat alles in Allem diesmal nur zwei Stunden gedauert.

Und der erste positive Eindruck setzte sich weiter fort. Als Erstes kümmern wir uns gewöhnlich um eine neue SIM-Karte für einen ungehinderten Zugang zum Internet und dann brauchen wir ja auch wieder Geld in der lokalen Währung - diesmal Sumoni. Die SIM-Karte konnten wir ohne lange Suche und Verhandlung direkt in einem Laden an der Grenze erstehen. In Usbekistan haben wir dazu drei Tage gebraucht, um in der nächsten Stadt überhaupt ein Geschäft zu finden. Und Geld konnten wir nach 20 Kilometern in der folgenden Stadt Pandschakent erhalten. Alles völlig problemlos.

Doch auch noch anderes hatte sich verändert: Die Landschaft war plötzlich nicht mehr flach sondern bergig geworden. Die Berge erinnern uns sehr an die Alpen. Die Menschen haben eher europäische Gesichtszüge und auch die Dörfer und Städte ähneln in der Bauweise Siedlungen, wie wir sie von daheim kennen. Felder sind regelmäßig angelegt und sehr gepflegt. An den Feldrainen stehen Weiden und am Wegesrand wächst Gras.

Und auch die Luft ist irgendwie anders. Kein so strenger Wind und trotzdem winterliche Temperaturen. Wir können das sehr gut aushalten.

Dazu kommt, dass die Straßenverhältnisse auf einmal viel besser geworden sind. Seit der Grenze fahren wir auf einer tadellos asphaltierten Straße so völlig ohne Schlaglöcher. Wir merken fast gar nicht, dass unsere Geschwindigkeit von bisher üblicherweise 30 km/h auf jetzt 70 - 80 km/h gestiegen ist. So kommt man wieder gut voran.

Wir fahren im Zarafshan-Tal aufwärts nach Aini. Dort teilt sich die Straße in einen nördlichen Teil nach Kudschand und einen südlichen nach Dushanbe, die Hauptstadt Tadschikistans. Beide Strecken gehen durchs Hochbgebirge über Höhen von 2.300 m. Das ist im Winter (es ist Mitte Februar) in den deutschen Alpen nicht überall möglich. Oft herrscht dort Wintersperre. Wir entscheiden uns für die nördliche Route. Hier ist die Passstraße geöffnet, vom Schnee geräumt und sogar durchgängig trocken. Ein 15 km langer Tunnel unterquert die sonst notwendige Passüberschreitung (3.300 m). Dieser ist beleuchtet und so breit ausgebaut, dass LKW's sich problemlos begegnen können. Das war selbst in Norwegen nicht immer der Fall.

Nach dem Tunnel läuft die Landschaft in einem breiten Tal gemächlich bergab. Sofort ist wieder Landwirtschaft und Obstbau neben der Straße.

Wir fühlen uns fast wie in Europa.

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Ein Blick zurück: Unsere Reiseroute durch Usbekistan

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Bilder aus ganz Usbekistan

Unterbrechung zur Genesung: Ich muss pausieren - Mein Knie will nicht mehr

Seit einigen Wochen kämpfe ich nun schon gegen die schleichend stärker werdenden Knieschmerzen an. In Buchara geht dann ein paar Tage nichts mehr. Ich kann nicht mal mehr 50 m laufen, ohne eine Pause zu machen. Die Schmerzen sind einfach zu groß. So entschließe ich mich notgedrungen einen Arzt im Krankenhaus aufzusuchen.

Und ich bin sehr positiv überrascht: Noch am gleichen Abend wir ein MRT meines Knies gemacht. Am folgenden Tag bin ich dann beim Arzt und ich bekomme Infusionen und Physiotherapie verordnet. Diese will ich nun einige Tage mitmachen und so bleiben wir direkt am Krankenhaus stehen und ich kann mich voll der Genesung widmen.

Das Krankenhaus ist durch Süd-Korea gebaut worden und auch die Innenausstattung ist bemerkenswert. Ich fühle mich gut aufgehoben und werde umsorgt. Ganz langsam wird es wieder besser. Doch ich muss mich noch anstrengen und täglich meine Übungen weiter durchführen. Vielleicht kommen die Schmerzen auch von den anhaltenden Fahrten mit unserem Wohnmobil. Da blieb einfach die Bewegung ganz schön auf der Strecke.

Usbekistan 3: Auf der Seidenstraße nach Buchara

Weitere 100 km fahren wir zuerst entlang des großen südlichen Flusses in Usbekistan, dem Amur-Darja. Rechts und links der Straße säumen viele Felder unseren Weg und zeugen von fruchtbarer Landschaft, die wir in den letzten 6 Wochen arg vermisst haben. Infolge der sehr intensiven landwirtschaftlichen Nutzung wird dem Amur-Darja viel Wasser für die Bewässerung der Felder entnommen. Das ist auch ein Grund, warum an seiner früheren Mündung in den Aralsee nichts mehr davon ankommt.

Doch schon bald ist es wieder vorbei mit der Landwirtschaft. Ein weiteres Teilstück unserer Wegstrecke geht wieder durch die Wüste. Wir folgen ziemlich genau einer ehemaligen Karawanenstraße in Richtung Buchara. Um so erstaunlicher ist es für uns, wie die Menschen früher auf den Handels-Karawanenpfaden unterwegs waren. Wir haben wirklich nur in den größeren Siedlungen Trinkwasser bekommen können. Unterwegs waren dann nicht mal mehr Brunnen zu finden. Vielleicht wissen die Einheimischen noch von solchen Orten. Uns blieb das Wissen verschlossen.

Dann ist sie da die Oasenstadt Buchara. Wir schlendern durch die engen Gassen von Moschee zu Medrese und weiter zur nächsten Moschee. Von ihrem Zauber hat die Stadt bis heute nichts eingebüßt.

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Usbekistan 2: Ankunft in Chiwa, der uralten Oasenstadt

Über Nukus fahren wir auf einer weiterhin katastrophalen Asphaltstraße bis nach Urganch und weiter nach Chiwa.

Und hier empfängt uns eine Stadt wie aus Tausend und einer Nacht. Die Geschichte der Oasenstadt reicht bis ins 6. Jhdt. v. Chr. zurück.

Hier befand sich schon immer eine Raststelle in der Oase auf der Seidenstraße nach Indien und den fernen Osten. Und so lassen wir uns von den orientalischen Bauwerken verzaubern und genießen im Restaurant die lokalen Köstlichkeiten. Eine willkommene Abwechslung der Tristesse der letzten Wochen.

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Der Winter und seine Tücken - Frost wirkt halt überall

Heute früh wollten wir einfach eine weitere Etappe Richtung Nukus fahren. Wir haben 120 km hinter der kasachisch-usbekischen Grenze in der Wüste 300 m entfernt der Asphaltstraße übernachtet. Und noch ca. 200 km liegen vor uns bis in die nächste größere Stadt.

Weil die Scheiben so vereist sind lassen wir den Motor an und schalten auch die Standheizung im Fahrerhaus auf vollen Betrieb. Trotzdem dauert es fast eine Stunde, bis wir ohne Eis auf der Frontscheibe losfahren können.

Dann geht es endlich los.

Doch nach 100 - 200 Metern schaue ich zur Kontrolle auf alle Instrumente und da sehe ich die Warnung von der Druckluftanlage. Es herrscht zu großer Druck in der gesamten Anlage: Die Zeiger des Messinstrumentes stehen im roten Bereich. So können wir natürlich nicht weiter, droht doch der Ausfall weiterer Komponenten der Druckluftanlage. Das einfachste wäre noch ein geplatzter oder abgerissener Schlauch - Das kann man reparieren. Wenn jedoch die Behälter oder andere Komponenten versagen, wäre das nicht gut.

Also heißt es Umziehen und Fehlersuche unter dem Fahrzeug. Und das bei eisigen Temperaturen von -8 °C und einem strengen Wind. Das macht wirklich keinen Spaß.

Ich vermute ein eingefrorenes Überdruckventil, das uns bei normaler Fahrt immer wieder den Überdruck an die Umgebung abgibt. Doch welches Bauteil ist das Überdruckventil? Während der Fahrt habe ich beim Druckabbau immer eine Staubwolke mitten zwischen Vorder- und Hinterachse gesehen. Also muss es dort irgendwo sein. Ich verfolge die Pneumatikleitungen und gelange zu einer Baugruppe an der besagten Stelle. Doch daran lässt sich nichts bewegen, entlüften oder auch nur ein Hebelchen drehen oder drücken. Durch den Frost ist dieses Ventil vielleicht eingefroren und ich beschließe dieses mit Wärme behutsam aufzutauen.

Also nehme ich meinen Gas-Wärmestrahler und begebe mich wieder unters Fahrzeug. Der Wind ist so straff, dass es mir die Decke zum Drauflegen immer wieder fast unter dem Fahrzeug durchweht. Nach einigen Minuten bilden sich dann doch erste Tropfen einer leicht milchigen Flüssigkeit an der Unterseite des Ventils. Die Tastprobe bestätigt: Es handelt sich mehrheitlich um Wasser. Vielleicht mit etwas Öl versetzt. Leider pfeift der Überdruck auch jetzt noch nicht ab.

Nun will ich mich aber doch im Handbuch vergewissern und mich erst mal bei einer Tasse Tee im Fahrzeug wieder aufwärmen. Und wie wir so 10 Minuten im Fahrzeug gemütlich sitzen, gibt das Überdruckventil einen lauten Klack von sich und Luft wird hörbar ausgeblasen. Ein sehr gutes Zeichen. Wir sind erleichtert. War es also die richtige Baugruppe und die Wärme hat auch dort gut getan.

Nun können wir weiterfahren. Und auf der ganzen Fahrt tritt auch dieses Problem nicht wieder auf. Wir sind sehr dankbar, dass wir nicht so mitten in der Wüste liegen geblieben sind und wieder wohlbehalten in der nächsten Stadt ankommen.

Usbekistan 1: Frei nach Karl May: Durch die Wüste

Nun sind wir richtig in der Wüste. Vierhundert Kilometer liegen zwischen der letzten Stadt in Kasachstan, Beyneu und er ersten in Usbekistan, Kungrad. Dazwischen ist nur die Wüste in der autonomen Republik Karalpakstan, einer Teilrepublik Usbekistans. Die Grenzstation nach 100 km und ein kleines Dorf nach 200 km sind die einzigen Zwischenhalte auf der einsamen Fahrt.

Und die Straße ist nach der Grenze katastrophal: Es reihen sich Schlagloch an Schlagloch. Manchmal kann man die Spur so nehmen, dass die Löcher zwischen den beiden Rädern liegen. Es ist dann ein wildes Kurven von rechts nach links über die gesamte Straße notwendig. Doch meist reicht auch das nicht mehr aus. Dann sind die Schlaglöcher über die gesamte Breite verteilt. Und auch ein Ausweichen auf den Seitenstreifen bringt keine Verbesserung. Dieser ist meist tief ausgefahren.

So hilft nur Anhalten und langsam durchrollen lassen. Oskar ächzt dann immer, weil er sich im Fahrgestell so verwindet, dass unsere Kabine hinten von rechts nach links und wieder zurück wackelt. Manchmal ist es sogar besser von der Straße abzufahren und auf der Sandpiste einer der vielen Spuren zu folgen.

So bremst die Straße unser Vorwärtskommen: Wir sind jeden Tag 5 Stunden reiner Fahrzeit unterwegs und schaffen gerade mal 100 km pro Tag. Das bedeutet: Durchschnittsgeschwindigkeit 20 km/h. Doch wir sind gut vorbereitet: Wir haben in Beyneu nochmals Wasser und Diesel getankt. So machen wir dann mitten in der Wünste zweimal Nachtquartier neben der Straße.

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Kasachstan 8: Abschied und zurück durch die Steppe an die usbekische Grenze

Wir verabschieden uns von der Regionalhauptstadt und fahren zurück die 300 km durch die Steppe Kasachstans bis zur letzten Stadt vor der usbekischen Grenze: Beyneu. Der Winter hat uns wieder voll im Griff. Wir pausieren bei eisigen Temperaturen am Ortsrand eines kleinen Dorfes. Ein wenig Schnee weht der straffe, eisige Wind über die karge Landschaft.

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Ruhetage im Winter mit Wartung - Eis, Kälte und Heizungsdefekt (die 2.)

Die letzten Tage hat uns wieder der Winter eingeholt. Temperaturen bis -10 °C und ein strenger Wind lassen uns draußen ganz schön frieren. Und da es Eisregen gegeben hat, beschließen wir, in der Nähe von Shetpe einige Tage zu pausieren. Liegen doch jetzt wieder 300 km in der Steppe vor uns und da wollen wir nichts riskieren.

Und so nutze ich die Tage zur Pflege meines PC's und weiterer Wartungsarbeiten am Oskar:

Ja, zu meinem großen Ärger war mein PC zur Pflege der Homepage durch eine kleine Konfigurationsänderung unbrauchbar geworden. Und so blieb mir nichts weiter übrig, als das gesamte System neu zu installieren. Am Ende hat das dann zwei volle Tage gedauert. Das war schon ärgerlich. Aber nun läuft alles wieder und der Erfolg entschädigt für die Mühe.

Auch Oskar wollte wieder etwas "umsorgt" sein. Durch den strengen Frost mit Eisregen waren uns alle Schlösser eingefroren und mussten mühsam bei -8 °C wieder gangbar gemacht werden. Auch unsere Ausstiegsplattform ließ sich nicht mehr einschieben. Schlossenteiser und WD40 haben es dann endlich geschafft. So hätten wir nicht mehr losfahren können.

Und zu allem Überfluss machte auch die Heizung wieder Zicken. Letztens dachte ich noch, dass der fehlende Kraftstoff die Ursache für den Heizungsausfall war. Doch das Problem trat auch mit fast vollem Tank wieder auf. Und so ging es nun an die Elektrik. Irgendwo musste eine korrodierte Stelle sein. Also habe ich Schritt für Schritte die einzelnen Teile ausgebaut, geprüft, gereinigt und wieder eingebaut. Zum Schluss waren es wahrscheinlich die Kabel-Klemmverbinder, die einen schlechten Kontakt für die Stromversorgung der Pumpen herstellten. Ich habe diese nun gegen ganz einfache Lüsterklemmen ausgetauscht. Die kann ich wenigsten verschrauben. Na mal sehen, wie lange das nun gut läuft.

Kasachstan 7: In der Verwaltungshauptstadt von Mangystau

Nach langen, weiten Strecken durch die Steppe kommen wir in Aqtau, der Hauptstadt der Region Mangystau (Mangghystau), an. Diese Stadt wurde erst Ende der 1950er Jahre, im Zuge der Erdölförderung in dieser Region, gegründet und besteht vorwiegend aus Wohnbauten in Plattenbauweise. Und immer weitere Baugebiete werden erschlossen und begonnen zu bauen.

Hier besuchen wir das Ethnografische Museum.

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Kasachstan 6: Durch die Steppe zur unterirdischen Moschee

Wir machen eine "Expedition" zur unterirdischen Moschee "Shakpak Ata". Auf dem Weg dorthin fahren wir ca. 10 km auf einer Sandpiste mit tiefen Rinnen und Löchern. Tempo ist oft nur Schrittgeschwindigkeit.  Es dauert für eine Strecke gut 1 1/2 Stunden.

Wir kommen an einem malerischen Canyon vorbei, dessen Wände aus feinstem weißen Kalkstein heraus gewaschen wurden.

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Kasachstan 5: Wilde Schluchten und außergewöhnliche Felsen

Nach der langen Strecke durch die Steppe wechseln sich nun die Landschaften häufiger ab. Tiefe Schluchten durchziehen das sonst recht ebene Land und Wind und Wasser formen bizarre Felsen.

Und immer wieder taucht in der Steppe ganz einsam ein Friedhof auf. Von weitem sehen diese aus wie Oasenstädte.

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Kasachstan 4: Auf der Halbinsel Mangyschlak

Nach der langen Fahrt durch Kasachstans Steppe eröffnet sich uns eine traumhafte, felsige Landschaft. Wind und Wasser haben aus dem Gestein bizarre Formen herausgearbeitet.

Die Berge ragen wie riesige Monumente aus dem Steppenboden. Einer der bekanntesten sieht aus der Ferne wie eine überdimensionale Jurte der Nomaden aus.

An einer Oase sehen wir das erste Mal seit langem wieder Bäume wachsen. Im Winter sind diese leider unbelaubt und kahl.

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In Asien oder in Europa - Wo befinden wir uns eigentlich?

Bei der Überquerung des Ural-Flusses stellt sich auf einmal diese Frage wieder neu. Aus der Schule ist ja das Ural-Gebirge als Grenze zwischen Europa und Asien bekannt. Das in diesem Gebirge der gleichnamige Fluss entspringt, wird uns erst auf dieser Reise bewusst. Und dass es nur logisch wäre, auch die Grenze beider Kontinente an diesem Fuss weiter nach Süden zu ziehen, leuchtet uns ein.

Aber nun stellt sich die Frage: Wo waren waren wir in den letzten Wochen seit der Überquerung der Dardaniellen in der Westtürkei - Schon in Asien oder doch weiter in Europa. Auch hier erinnern wir uns an die Schulzeit. Die Grenze zwischen Europa und Asien verläuft in der Westtürkei am Bosporus.

Doch zu welchem Erdteil gehören dann Georgien, Armenien und der Südteil von Russland?

Wir recherchieren in Wikipedia und erfahren, dass die Antwort gar nicht so einfach ist: Es gibt mehrere Grenzdefinitionen. Eines scheint aber klarer: Georgien, Armenien und der südliche Teil Russland werden noch zu Europa gerechnet. Dann verläuft die Grenze an der Südküste des Schwarzen Meeres bis zum Bosporus und geht weiter Richtung Mittelmeer.

Meinen bisherigen Irrtum, Georgien und Armenien Asien zuzuordnen, habe ich daraufhin auch auf der Homepage korrigiert.

Bildquelle: Von Aotearoa - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3852212
А–F: Grenzziehungen zwischen Europa und Asien in Russland. Die konventionelle Grenze nach Strahlenberg (A) ist rot markiert. Eine häufig akzeptierte Grenzziehung verläuft entlang von (B) Ural (Gebirge und Fluss) und (F) Kaukasus-Wasserscheide

Kasachstan 3: Durch die Steppe

Es geht weiter: Wir überqueren den Ural-Fluss, die Grenze zwischen Europa und Asien, und machen uns auf den Weg durch die Weiten Kasachstans. Große, unbewohnte Gebiete liegen vor uns: Die kasachische Steppe. Teilweise liegen die Ortschaften siebzig und mehr Kilometer auseinander. Dazwischen nur Ödland. Weder Büsche noch Gras wachsen hier. Es gibt nur vertrocknete Büschel. Manchmal sehen wir nicht mal mehr Vögel. Dass die Kamele hier überhaupt noch was zu fressen finden, wundert uns sehr.

Zum Glück ist die Straße hervorragend: Dauerhaft mit 80 km/h zu fahren war schon lange nicht mehr möglich gewesen. Und schnurgerade geht es voran. So können auch die größeren Entfernungen gut überwunden werden.

Nach mehreren Tagen Fahrt kommen wir der Küste des Kaspischen Meeres entgegen. Es sind noch ca. 50 km bis dahin. Es ändert sich die Landschaft: Die Berge um uns erreichen eine Höhe von 200 - 300 Metern. Und das Wasser hat tiefe Spuren im Sand bzw. dem hier wieder vorkommenden Kalk- und Sandstein hinterlassen. So sehen wir die ersten Canyons.

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Kasachstan 2: Weihnachten in der Ferne

Zu Weihnachten verweilen wir in der 200.000-Einwohner-Stadt Atyrau.

Wir besuchen vor dem Heiligen Abend ein Ballett im hiesigen Theater.

Und am Heiligen Abend selbst finden wir eine kleine Römisch-Katholische Kirche, die spät abends noch einen Weihnachtsgottesdienst anbietet. Es ist total überraschend, wie wir uns 10.000 km fern der Heimat plötzlich gar nicht mehr so weit weg von unseren Lieben fühlen.

Und zum 2. Feiertag gibt es traditionell eine Weihnachtsgans, die dieses Jahr eine Ente ist. Dazu schwäbische Schupfnudeln - selbst gemacht - und Möhrengemüse. Mit dem Backofen im Oskar können wir uns sogar diesen "kleinen" Luxus leisten. Es ist wirklich fast wie daheim.

Frohe Weihnachten und ein gesundes Jahr 2024

Wir wünschen Euch allen aus dem fernen Kasachstan Frohe Weihnachten und ein gesegnetes und gesundes Jahr 2024.

Bleibt unserem Reisebericht auch im kommenden Jahr treu und lasst euch mitnehmen in eine spannende Welt wie wir sie mit unseren Augen sehen.

Manch Neues und Überraschendes wird uns weiterhin bevorstehen.

Kasachstan 1: Willkommen in Asien

Nach dem Wolgadelta fahren wir durch die endlose kasachische Steppe. Alles eben und karg bewachsen und extrem wenig Besiedlung. Neben der Straße grüßen uns wilde Pferdeherden und die ersten Kamele, die wir in freier Umgebung sehen. Und das bei der Kälte. Ich habe den Lebensraum dieser Tiere immer mit einer besonderen Hitze verbunden.

Zum ersten Mal kommen wir auch in die Erdölfördergebiete. Wie in Amerika stehen hier die Pumpanlagen in der Landschaft.

Die Fernstraße von Astrachan nach Atyrau wird gerade neu gebaut. Streckenweise ist diese zu einer komfortablen und glatten Straße ausgebaut, auf der man wie auf europäischen Autobahnen vorankommt. Doch dann gibt es auch immer wieder Streckenabschnitte, die noch nicht fertig sind. Dort heißt es dann auf die Behelfs-Schotterpiste oder die ehemalige Straße ausweichen. Beide sind in einem erbärmlichen Zustand. Höchstgeschwindigkeiten von max. 20 km/h machen die Fahrt zur Geduldsprobe und das ständige Rütteln infolge des schlechten Straßenbelags strapaziert die Bandscheiben bis Rücken- oder Kopfschmerz einsetzt.

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Russland 4: Abschied von Russland - Alt und Neu in Astrachan

Nach den tiefen Temperaturen kommt nun auch der erste Schnee und liegt  auf den Straßen. Aber wir haben uns das noch schlimmer vorgestellt. Trotzdem lassen die beständigen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt die Flüsse langsam zufrieren. Auf der Wolga schwimmen die Eisschollen und die Nebenkanäle sind bereits zugefroren. Überall werden die Gebäude und Parkanlagen mit Lichterschmuck geschmückt. Natürlich sind die russischen Nationalfarben mit dabei und auch der rote Stern auf dem Weihnachtsbaum fehlt nicht.

Und der Stadtrundgang führt uns in die historischen Viertel der Stadt. Leider sind viele Gebäude in einem bedauernswerten Zustand.

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Der russische Winter mit seinen eisigen Temperaturen - Und dann streikt plötzlich die Heizung im Wohnraum

Eines Morgens wachen wir mit kühlen Temperaturen von nur noch 10 °C im Oskar auf. Draußen sind es -10 °C. Die Heizung hat keinen Brennstoff mehr bekommen.

Ist der Diesel eingefroren? Was für ein Schreck.

Ich spiele gedanklich mehrere Ursachen durch: Zu wenig Diesel im Tank oder Diesel ist eingefroren und verklumpt.

Optionen der Fehlerbehebung:
- Tanken fahren
- Additiv in den Diesel mischen, damit er tiefere Temperaturen verträgt
- Warmluftrohr aus dem Fahrerhaus in den Wohnraum verlegen
- zusätzliche Dieselleitung mit größerem Querschnitt legen

Wir gehen in dieser Reihenfolge vor.

Eigentlich müsste noch genügend Sprit im Tank sein. Der Tankanzeiger im Armaturenbrett meldet 1/2 voll. Um das zu prüfen, will ich in den Tank schauen. Doch durch die Kälte ist auch noch das Schloss des Tankdeckels eingefroren.

Mit einem Gas-Heiz-Strahler erwärme ich den Tankdeckel vorsichtig und kann dann in den Tank hinein schauen. Und richtig - Der Tank ist ca. halbvoll. Wir fahren trotzdem Tanken und noch an der Tankstelle versuche ich die Heizung wieder in Betrieb zu nehmen. Und wie ein Wunder - Sie läuft wieder.

Also müssen wir bei der nächsten Wartung in Deutschland mal den Tankentnahmestutzen austauschen lassen: Die Saugrohre reichen offensichtlich nicht bis zum Boden des Tanks und die Reserve schlägt schon bei noch halbvollem Tank an. Na ja - Erst mal geht es auch so weiter ...

Russland 3: Astrachan - Großstadt im Wolga-Delta

Nun hat uns doch der russische Winter eingeholt. Es sind fast 10 Grad unter Null. Dazu kommt ein eisiger Wind und hohe Luftfeuchtigkeit. So wird daraus eine gefühlte Temperatur von -17 °C. Und für die Weiterreise ist in Nord-Kasachstan für die folgenden Tage bis zu -20 °C angesagt.

So bleiben wir in der Großstadt und richten uns für die Standzeit von ca. einer Woche ein. Lebensmittel kann man gut kaufen, Geld wechseln und Ersatzteile für unser Fahrzeug sind bei Bedarf auch zu erhalten. Sogar einen Theaterbesuch machen wir bei dieser Gelegenheit.

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Russland 2: In der Republik Kalmükien

Wir sind in Kalmükien angekommen - Eine vorwiegend von den Nachfahren der mongolischen Einwanderer bewohnte Republik innerhalb Russlands. Weite Steppenlandschaften begleiten uns während der Fahrt. Auch die Religion und der Baustil haben sich geändert. Buddhistische Tempel noch in Europa. Das ist überraschend.

Und der Winter hat uns erreicht. Der erste Schnee auf den Feldern und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Dazu ein schneidiger Wind. Das ist dann doch ganz schön kalt.

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Unsere bisherige Reisestrecke

Nun sind wir schon etwa ein halbes Jahr mit Unterbrechung unterwegs und haben eine ganz schöne Strecke zurückgelegt. Es ging nicht immer gerade aus. Nein, eigentlich mehr im Zick-Zack. Aber die Richtung stimmt noch - Es geht weiter nach Osten. Es waren bisher viele tolle Erlebnisse und wir haben reiche Erinnerungen an die vielen Begegnungen und die verschiedenen Landschaften.

Nun steht der Winter vor der Tür. Er hat uns sogar schon erreicht. Draußen ist -3 °C Frost. Für Russland eigentlich moderat. Wir suchen uns weiter die Orte aus, an denen die Temperatur nicht unter -20 °C fällt. Hoffentlich gelingt uns das.

Russland 1: Wir tauchen ein in eine neue Welt

Den Kaukasus haben wir hinter uns. Gerade noch rechtzeitig vor dem Wintereinbruch. Wie wir später erfahren, wird die Passstraße einen Tag nach uns wegen Wintersperre für mehrere Tage geschlossen. Wir haben es gerade noch geschafft.

Wir besuchen im nördlichen Kaukasus eine "Totenstadt". So genannt weil hier die Toten in kleinen Steinhäuschen bestattet wurden. Mit der Zeit ist aus diesen Grabstätten eine richtige kleine "Siedlung" geworden.

Weiter geht es in die Verwaltungshaupstadt Wladikavkas und weiter nach Nordwesten. Wir machen in einem Ort mit Mineralbad mehrere Tage Pause und gönnen uns eine Badekur in 42 °C warmen Thermalwasser.

Es geht weiter nach Pjatigorsk. Wir müssen Ersatzteile für unsere Standheizung kaufen, die wir später einbauen. Eine weitere schöne Kurstadt (Kislovodsk) lädt uns zum Bummeln auf dem Fußgänger-Boulevard ein. Wir essen Eis bei 16 °C. So warm hatten wir es Ende November noch nie.

Und dann geht es in die Steppe. Wir fahren stundenlang auf schnurgeraden Straßen. Zuerst sind riesige Felder angelegt, die bis zum Horizont reichen. Dann wächst rechts und links der Straße nur noch Gras.

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Web Server ist wieder online

Nun ist unsere Homepage wieder online. Zwei Wochen war die Verbindung zum Web-Server gestört. Jetzt könnt Ihr ihn wieder erreichen. Freut euch auf eine Fortsetzung des Reiseberichtes.

Georgien 4: Weiter in Richtung Norden

Vom Osten Georgiens geht es weiter in Richtung russische Grenze. Wir besichtigen einige Kirchen und Klöster, überschreiten noch vor dem Wintereinbruch bei bestem Herbstwetter den 2400 m hohen Kreuzpass und erreichen in Stepanzminda die Grenze nach Russland. Wir stehen direkt unter einem der höchsten Berge im Kaukasus, dem Kasbek. In den nächsten Tagen ist viel Schnee angekündigt. Uns so treibt es uns ohne langen Aufenthalt doch weiter.

Mit einer grandiosen Bergwelt verabschiedet sich Georgien von uns und wir reisen weiter nach Russland.

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Georgien 3: Der Süden und Osten

Wir reisen im Süden Georgiens wieder aus Armenien ein und besuchen die ehemalige schwäbische Siedlung "Katharinenfeld". Von dort aus geht es durch steppenartiges Gebiet weiter nach Ost-Georgien. In dem Dorf "Sighnaghi" erleben wir italienische Bauweise in kaukasischer Umgebung. Auch die in der Toskana so verbreiteten Zypressen sind hier zu sehen. Wir essen in einem hervorragenden Restaurant und begeben uns auf die Erkundung der ostgeorgischen Weinregion Kachetien.

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Reparatur an der Dieselleitung

Der Motor springt immer schlechter an und der Auspuff raucht wie ein Wilder. Da ist wieder ein Wartungstag fällig.

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Armenien 4: Im Nordosten des Landes entlang des Sevan-See

Wir reisen weiter in den nordöstlichsten Teil Armeniens. Weitere Klöster stehen auf dem Besichtigungsprogramm. Wir erreichen den größten See des Landes: den Sevan-See. Dieser erinnert uns von seiner Größe und Lage sehr an den Bodensee.

Armenien verabschiedet sich mit einer atemberaubenden Bergkulisse und herrlichem Herbstwetter bei moderaten Temperaturen bis zu 15°C.

Bald reisen wir weiter nach Georgien.

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Heute senden wir herzliche Grüße nach Hause

Heute ist Post an unsere Lieben dran. Von Armenien haben wir viele Postkarten mit Klosteransichten  vor atemberaubender Bergkulisse gekauft und diese senden wir nun nach Hause.

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